Periprothetischer Infekt nach Hüftprothesenimplantation

Autor: Dietz, J., Zeidler, Anne, Wienke, Andreas, Zeh, Alexander, Delank, Karl-Stefan, Wohlrab, David
Zdroj: Die Orthopädie; December 2022, Vol. 51 Issue: 12 p969-975, 7p
Abstrakt: Hintergrund: Die periprothetische Infektion zählt zu den schwerwiegendsten Komplikationen in der Primärendoprothetik. Die in der aktuellen Literatur angegebenen Infektionsraten reichen von 0,36 bis 2,23 %. Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Fall-Kontroll-Studie war die Ermittlung von präoperativen Risikofaktoren für das Auftreten eines periprothetischen Frühinfektes nach primärer Hüftprothesenimplantation. Material und Methoden: Es wurden die Einflüsse von Patientenalter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), C‑reaktivem Protein, präoperativen Leukozytenwerten und Morbiditätsgrad (American Society of Anaesthesiologists Score) auf das Auftreten einer periprothetischen Frühinfektion am Hüftgelenk geprüft sowie deren Zusammenhang untersucht. Ergebnisse: Von den 1383 nachuntersuchten Patienten wurde bei 25 Patienten ein Frühinfekt diagnostiziert. Mit Steigerung des BMI um 1 kg/m2steigt das Risiko eines periprothetischen Frühinfektes um 12,1 % (p< 0,001). Zudem wird mittels „receiver operating characteristic“(ROC)-Kurve ein BMI ≥ 29 kg/m2als signifikanter Cut-off für die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer periprothetischen Hüftgelenkinfektion ermittelt. Diskussion: Patienten mit einem BMI ≥ 29 kg/m2sollten auf das erhöhte Risiko einer periprothetischen Frühinfektion nach Hüftprothesenimplantation hingewiesen und es sollte eine Risikoabschätzung durchgeführt werden. Weiterhin sollte die Bestimmung des präoperativen CrP-Wertes als Standard gelten.
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