Stellenwert der Chirurgie bei fernmetastasierten neuroendokrinen Neoplasien des Pankreas

Autor: Billmann, F., Nießen, A., Hackert, T.
Zdroj: Der Chirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-7, 7p
Abstrakt: Die Mehrzahl der Patienten mit pankreatischer neuroendokriner Neoplasie (pNEN) weist bereits bei Diagnosestellung eine Fernmetastasierung auf. Die Heterogenität der pNEN und das breite Spektrum der Therapiemöglichkeiten machen eine adäquate Patientenselektion und eine evidenzbasierte Strategie unerlässlich. Beim metastasierten pNEN konnte belegt werden, dass sowohl die Primariusresektion als auch die Resektion der Lebermetastasen zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens führen. Die chirurgische Behandlung der Lebermetastasen kann – insbesondere bei symptomatischen pNEN – auch in palliativer Absicht erfolgen und mit einem positiven Einfluss auf krankheitsfreies Überleben und Gesamtüberleben verbunden sein. Es stehen dem Chirurgen die klassischen Leberresektionstechniken sowie innovative Techniken (2-zeitige Resektionen, Lebertransplantation) zur Verfügung. Bei komplexem Befall gibt es zunehmende Evidenz für eine Kombination der Chirurgie mit ablativen Methoden. Eine Einbindung der Patienten in multimodale Konzepte ist aufgrund eines insgesamt hohen Rezidivrisikos nach Leberresektion immer erforderlich. Aktuelle Spannungsfelder in der Behandlung der metastasierten pNEN sind der Einsatz adjuvanter/neoadjuvanter Chemotherapie und der Chirurgie bei G3-NEN- und G3-NEC(neuroendokrines Karzinom)-Patienten. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, den Stellenwert der Chirurgie bei fernmetastasierten NEN des Pankreas darzulegen.
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