Auf den Spuren des bayerischen Goldes

Autor: Loth, Rosemarie, Loth, Georg
Zdroj: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften; April 2018, Vol. 93 Issue: 1 p75-79, 5p
Abstrakt: Die Anfänge des historisch verbürgten Goldbergbaus in Bayern liegen im frühen 14. Jahrhundert. Die reichen italienischen Handelsmetropolen Florenz, Venedig und Turin begannen damals Goldmünzen zu prägen, die Silber als wichtigstes Zahlungsmittel ablösten. Der gesteigerte Bedarf an Gold führte auch in Bayern zu einer intensiven Bergbautätigkeit. Relikte der Goldgewinnung in Bayern, die „Goldenen Geotope“, sind vor allem im Grundgebirge Nordostbayerns vom Frankenwald über das Fichtelgebirge und den Oberpfälzer Wald bis in den Bayerischen Wald zu finden. Aber auch in den bayerischen Alpen und in den großen Flusstälern des Alpenvorlandes finden sich ehemalige Gewinnungsstellen (Abb. 1). Auf den ersten Blick ist das Gold in Bayern scheinbar unsystematisch verteilt: sowohl im Berginnern, als Flussseife, in ganz alten und ganz jungen Gesteinen, in Kristallingesteinen, in Gegenden, die aus Kalkstein bestehen, und in den Sanden und Kiesen der Flusstäler. Das lässt sich mit der hohen Beständigkeit von Gold erklären. Es verwittert im Gegensatz zum umliegenden Gestein nicht. So wurde es im Laufe der Zeit in Flüssen oft sehr weit weg von seinem eigentlichen Entstehungsort verfrachtet. Berge von Gold hat es in Bayern nie gegeben. Nach Schätzungen wurden im historisch belegbaren Zeitraum des Goldabbaus vom 14. Jahrhundert bis heute 15 bis 20 Tonnen Gold gefunden (Bayerisches Landesamt für Umwelt 2017a). Diese Angabe ist die bisher erste Schätzung dieser Art und basiert auf historischen Quellen und Berechnungen.
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