Klinische Studien in Unfallchirurgie und Orthopädie: lesen, interpretieren und umsetzen

Autor: Stengel, Dirk, Mutschler, Wolf, Dubs, Luzi, Kirschner, Stephan, Renkawitz, Tobias
Zdroj: Der Unfallchirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-11, 11p
Abstrakt: Für eine informierte, partizipative ärztliche Entscheidungsfindung müssen Sie neben Ihrem Erfahrungswissen aktuelle wissenschaftliche Daten berücksichtigen. Die digitale Informationsflut macht es im klinischen Alltag allerdings schwer, immer auf dem Stand des Wissens zu bleiben. Der Beitrag bietet einige Hilfen an, wie mit diesem Problem umgegangen werden kann. Ein grundlegendes Verständnis über Vor- und Nachwahrscheinlichkeiten sowie systematische Fehler (Bias) erleichtert die Abwägung zwischen Nutzen und Risiko z. B. einer (chirurgischen) Intervention im Vergleich zu einer nichtoperativen Therapie. Randomisierte Studien („randomized controlled trials“, RCT, mit allen modernen Modifikationen) liefern unverzerrte Ergebnisse, führen in Orthopädie und Unfallchirurgie evtl. zu einer stark selektierten, nichtrepräsentativen Stichprobe, und ihre Resultate müssen durch weitere, unabhängige RCT bestätigt oder widerlegt werden. Große beobachtende Datenmengen (z. B. aus Registern) können quasiexperimentell modelliert werden und RCT in der Gesundheitstechnologiebewertung flankieren.
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