„Terror awareness“ bei Humanmedizinstudierenden im 5. Jahr des Mannheimer Reformierten Curriculums Medizin plus

Autor: Suda, Arnold J., Höppchen, Isabel
Zdroj: Der Unfallchirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-5, 5p
Abstrakt: Hintergrund: Die Behandlung von Schuss- und Explosionsverletzungen, wie sie nach Terroranschlägen auftreten, wird aktuell an den medizinischen Fakultäten kaum gelehrt. Durch die Anschläge in Deutschland und Europa gewinnt dies jedoch zunehmend an Bedeutung. Ziel der Untersuchung war es, das Wissen um den Umgang mit sowie die Behandlung von Patienten in Terrorlagen von Studierenden der Humanmedizin im 5. Studienjahr im Mannheimer Reformierten Curriculum der Medizin (MaReCuM plus) vor und nach einem spezifischen Seminar zu evaluieren. Methodik: Den Studierenden wurde vor dem Seminar ein Fragebogen mit 6 Fragen zu Vorwissen zum Thema Terror awareness ausgehändigt. Die Teilnahme war freiwillig. Nach dem Seminar wurde ein weiterer, nahezu identischer Fragebogen mit 6 Fragen ausgehändigt und von den Studierenden ausgefüllt. Ergebnisse: Insgesamt 97 Studierende nahmen an der Untersuchung teil, davon 53 Frauen. Das mittlere Alter lag bei 25,4 Jahren (SD ± 2,75). Die Studierenden wollten nach der Vorlesung statistisch signifikant das Thema vertiefend bearbeiten und sind der Meinung, dass sich Krankenhäuser auf die Behandlung von Terroropfern vorbereiten müssen. Schlussfolgerung: Durch das Seminar „Einsatzmedizin“, welches im MaReCuM plus im 5. Studienjahr abgehalten wird, konnte das Interesse am Thema signifikant gesteigert werden. Erstmals konnte gezeigt werden, dass Terror und entsprechende Verletzungsmuster für Studierende der Humanmedizin von Interesse sind. Eine Berücksichtigung dieses Themenkomplexes in den Studiengängen wäre damit gerechtfertigt.
Databáze: Supplemental Index