Autor: |
Wendt, S., Kühn, A., Schneider, A., Trawinski, H., Lübbert, C. |
Zdroj: |
Der Gastroenterologe; 20240101, Issue: Preprints p1-14, 14p |
Abstrakt: |
Aufgrund der ungebrochenen Reisefreudigkeit spielen reisespezifische Erkrankungen in Deutschland weiterhin eine große Rolle. Oft ist die Leber dabei primär oder sekundär betroffen. Als Auslöser kommen so gut wie alle Erregerklassen und viele toxische Substanzen infrage: Die Hepatitis A gehört zu den wichtigsten vermeidbaren viralen Hepatitiden. Andere Hepatitisviren (HBV/HDV, HCV, HEV) und Erreger viraler und bakterieller Begleithepatitiden (Zytomegalievirus [CMV], Epstein-Barr-Virus [EBV], humanes Immundefizienzvirus [HIV], Flaviviren, Rickettsien, Brucellen, Treponemen, Leptospiren etc.) können ebenfalls relevant sein. Insbesondere Leberabszesse durch Entamoeba histolytica und hypervirulente Klebsiellen müssen schnell erkannt werden. Auch parasitäre Würmer können unter bestimmten Expositionsbedingungen etliche hepatobiliäre Erkrankungen (Helminthosen) verursachen. Dazu gehören z. B. Leber- und Pärchenegel sowie bestimmte Faden- und Bandwürmer. Bei unklaren (Leber‑)Symptomen und passender Reiseanamnese sollten Malaria und die viszerale Form der Leishmaniose bedacht werden. Auch Leberintoxikationen durch Pflanzen‑, Pilz- und Umweltgifte sowie Drogen sind in der Reisemedizin bekannt. Aufgrund potenziell schwerwiegender Komplikationen sollten reisespezifische Lebererkrankungen rechtzeitig erkannt bzw. im Sinne der Primärprophylaxe durch professionelle Reiseberatung verhindert werden. |
Databáze: |
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Externí odkaz: |
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