Autor: |
Grimm, Hanna, Todorova, Maria, Möller, Kornelia |
Zdroj: |
Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften; 20240101, Issue: Preprints p1-15, 15p |
Abstrakt: |
Die Fähigkeit des hypothesenbezogenen Schlussfolgerns wird in der aktuellen Forschung als ein relevanter Faktor behandelt, der im Rahmen der Hypothesenprüfung im inquiry-orientierten Unterricht zur Erkennung von diskrepanten Ereignissen beiträgt und somit einen kognitiven Konflikt beim Lernenden begünstigen kann. Die Unzufriedenheit eines Lernenden mit den eigenen alternativen Vorstellungen gilt als förderlich für deren Abschwächung und für den Aufbau des wissenschaftlich adäquaten Konzepts. Der Zusammenhang zwischen dem hypothesenbezogenen Schlussfolgern und alternativen Vorstellungen ist bislang kaum untersucht worden. In der vorliegenden Interventionsstudie wurde ein inquiry-orientierter Unterricht zum Thema „Wie kommt es, dass ein Ball springt?“ durchgeführt (N= 143 Drittklässler/innen). Während in einer Kontrollgruppe ein Unterricht zur Unterstützung von Schülervorstellungsveränderungen stattfand, erhielt eine Experimentalgruppe denselben Unterricht mit zusätzlicher Förderung des hypothesenbezogenen Schlussfolgerns. In einem Prä-Post-Follow-Up-Design wurden sowohl das hypothesenbezogene Schlussfolgern als auch die alternativen Vorstellungen zum Sprungverhalten von Gegenständen erfasst, um die Veränderung der alternativen Vorstellungen über die Zeit und den Zusammenhang zwischen dem hypothesenbezogenen Schlussfolgern und alternativen Vorstellungen mithilfe von Mehrebenenanalysen zu untersuchen. Zudem wurde überprüft, inwiefern sich die zusätzliche Förderung des hypothesenbezogenen Schlussfolgerns in der Experimentalgruppe auf den Entwicklungsverlauf der alternativen Vorstellungen auswirkt. Die Ergebnisse zeigen für die Gesamtkohorte eine signifikante hypothesenkonforme Abschwächung alternativer Vorstellungen nach dem Unterricht und eine erneute geringfügige Zunahme dieser nach einigen Monaten. Zudem geht eine höhere Ausprägung der Fähigkeit, widerlegende und irrelevante Ereignisse bei der Überprüfung von konditionalen Aussagen adäquat zu evaluieren, mit einer signifikant geringeren Zustimmung zu alternativen Vorstellungen einher. Darüber hinaus liegt eine signifikante Cross-Level-Interaktion zwischen der Interventionsgruppe und dem Entwicklungsverlauf der alternativen Vorstellungen zugunsten der Experimentalgruppe vor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Schlussfolgerungsfähigkeit und deren Förderung im naturwissenschaftlichen Unterricht einen positiven Einfluss auf die Veränderung von alternativen Vorstellungen haben kann. |
Databáze: |
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Externí odkaz: |
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