Umstrukturierung der Risikoberechnung für die intensivierte Früherkennung im Deutschen Konsortium für Brust- und Eierstockkrebs

Autor: Quante, Anne S., Engel, Christoph, Kiechle, Marion, Schmutzler, Rita K., Fischer, Christine
Zdroj: Der Gynäkologe; 20240101, Issue: Preprints p1-6, 6p
Abstrakt: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Bei etwa 30 % der Betroffenen liegt eine familiäre Belastung entsprechend der Einschlusskriterien des Deutschen Konsortiums (DK) Familiärer Brust- und Eierstockkrebs vor. Frauen aus diesen Familien, bei denen eine Mutation in einem der bekannten Krebsgene nachgewiesen wird, erhalten u. a. das Angebot der Teilnahme am intensivierten Nachsorge- bzw. Früherkennungsprogramm (INFP). Wird in einer Familie allerdings keine Veränderung gefunden, basiert das Angebot auf einer Risikoberechnung. Erste Ergebnisse des DK legen es nahe, das INFP effizienter zu gestalten und diese Strategie weiter wissenschaftlich auszuwerten. Bisher wurde im DK das Risikoberechnungsprogramm Cyrillic verwendet. Da Cyrillic inhaltlich und technisch jedoch überholt ist, wird das DK die Risikoberechnung auf das Programm BOADICEA umstellen. BOADICEA wurde aus folgenden Gründen ausgewählt: (i) Es ist wissenschaftlich auf dem aktuellsten Stand, (ii) es liefert genauere Risikoberechnungen unter Einbezug neuer Risikogene und (iii) es wurde anhand von Daten des DK und weiterer Populationen entwickelt und validiert. Die Veränderung des Risikoberechnungsverfahrens beinhaltet, dass für die betroffenen Frauen abweichende Brustkrebsrisiken errechnet werden. Daher müssen neue Regeln zur Risikoklassifikation definiert werden, um die Effizienz des bisherigen INFP zu prüfen und ggf. weiter zu steigern.
Databáze: Supplemental Index