Abstrakt: |
Auf dem Feld der genetischen Präimplantationstests für Aneuploidie (PGT‑A, „preimplantation genetic testing for aneuploidy“; ehemals: „preimplantation genetic screening“, PGS) hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan, so vor allem mit den neuen genaueren Methoden der Analyse der biopsierten Zellen, wie der komparativen genomischen Hybridisierung (CGH) und den SNP(„single-nucleotide polymorphism“)-Arrays. Zwar sind diese Verfahren in einzelnen Studien eingesetzt worden und konnten teilweise auch eine Verbesserung der Schwangerschafts- und Geburtenrate zeigen, jedoch werden endgültige Ergebnisse aus prospektiven randomisierten Studien noch erwartet. Solange dies noch nicht geschehen ist, bleiben die vielversprechenden Ergebnisse aus Einzelstudien nur experimentell. Wir sind es unseren Patientinnen schuldig, neue vielversprechende Methoden außerhalb von Studien erst dann einzusetzen, wenn der positive Effekt auch belegt ist. Dasselbe gilt für die in Deutschland praktizierte Polkörperdiagnostik (PKD) zum Aneuploidiescreening. Es kann deshalb festgehalten werden, dass der PGT‑A sowohl am Embryo durch Untersuchung von Blastomeren als auch an Polkörperchen zur indirekten Untersuchung von Eizellen derzeitig die Schwangerschafts- und Geburtenrate nicht günstig beeinflusst. Auch die großen Fachgesellschaften American Society for Reproductive Medicine (ASRM) und European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) raten von einer routinemäßigen Anwendung dieser Verfahren ab. |