Autor: |
Schiegnitz, E., Kämmerer, P. W., Sagheb, K., Pabst, A., Berres, M., Brieger, J., Al-Nawas, B. |
Zdroj: |
Die MKG-Chirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-6, 6p |
Abstrakt: |
Die Resistenz gegenüber (neo-)adjuvanten Behandlungskonzepten stellt eine enorme klinische Herausforderung in der Behandlung des oralen Plattenepithelkarzinoms dar. Der „growth differentiation factor 15“ (GDF15) wird in aktuellen Studien als ein Protein beschrieben, das entscheidend an der Pathogenese des oralen Plattenepithelkarzinoms („oral squamous cell carcinoma“, OSCC) beteiligt ist. In vitro wurden eine erhöhte Expression und antiapoptotische Eigenschaften von GDF15 im OSCC beschrieben. Die Bestrahlung der Tumorzellen resultierte in einem dosisabhängigen Anstieg der GDF15-Synthese. In GDF15-Knockdown-Zellen lag nach Bestrahlung eine signifikant gesteigerte apoptotische Aktivität vor. Im Tiermodell wurde die in vitro belegte Beteiligung von GDF15 an der Tumorprogression und der Strahlenresistenz auch in vivo bestätigt. Die Behandlung der Tumoren im Xenotransplantatmodell mit einem GDF15-Antikörper prae radiationem führte zu einem verstärkten Ansprechen auf die Bestrahlungstherapie im Sinne einer reduzierten Tumorgröße. In vivo zeigten Patienten mit einer GDF15-Serumkonzentration von < 875 pg/ml eine signifikant höhere 5‑Jahres-Überlebensrate als Patienten mit einer GDF15-Serumkonzentration ≥ 875 pg/ml. Zusammenfassend konnte erstmalig sowohl in vitro als auch in vivo ein positiver Einfluss von GDF15 auf die OSCC-Entstehung dargestellt werden. Zudem wurde gezeigt, dass GDF15 die Radioresistenz nach Bestrahlung negativ beeinflusst. In vivo führte eine Anti-GDF15-Therapie prae radiationem zu einer Wirkverstärkung der Strahlentherapie. Somit scheint eine Anti-GDF15-Therapie ein spannender und innovativer klinischer Therapieansatz zu sein, um die Radioresistenz zu umgehen. |
Databáze: |
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