Abstrakt: |
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde der Zusammenhang zwischen Noten 16-jähriger Schüler welche 1969 erhoben wurden hinsichtlich der Prädiktion des Einkommens und des Berufsprestiges in den Wiederbefragungsjahren 1984/1985, 1996/1997 und 2010 analysiert. Anhand des umfangreichen und für den deutschen Sprachraum einzigartigen Datenmaterials des Kölner Gymnasiastenpanels, einer als hochselektiv zu taxierenden Stichprobe von ehemaligen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, werden die Durchschnittsnoten sowie als Kontrollvariable die Intelligenz hinsichtlich ihrer prognostischen Güte für den Berufserfolg analysiert. Dabei können signifikante Pfadkoeffizienten der berechneten Strukturgleichungsmodelle für den Zeitraum zwischen den Durchschnittsnoten und dem Berufsprestige bis zum Befragungszeitpunkt 1986/1987 von 0,21, bis 1996/1997 mit 0,25, bis 2010 mit −0,25 für die Frauen respektive 1986/1987 von 0,27, bis 1996/1997 mit −0,23 und bis 2010 mit −0,22 für die Männer detektiert werden. Für das Einkommen kann lediglich ein signifikanter Pfadkoeffizient bei den Männern für den Zeitraum zwischen 1969 und der ersten Wiederbefragung in den Jahren 1986/1987 mit −0,161 identifiziert werden. Eher gegenteilig zu anderen empirischen Befunden imponieren dabei insbesondere die engeren Zusammenhänge der Noten mit dem Berufsprestige als diejenigen mit der Kontrollvariable Intelligenz. Dies erlaubt die Vermutung, dass die in Noten enthaltenen Informationen teilweise kongruente Aspekte des Berufsprestiges abdecken, und es wird impliziert, dass Noten neben der Beurteilung der Schulleistung weitere Aspekte beinhalten, wie möglicherweise solche über moralische Werte, Sozialkompetenz oder den sozialen Bezugsrahmen. Praktische Relevanz:Im Rahmen dieser Studie zeigte sich, dass gute Schüler tendenziell auch beruflich erfolgreich sind und berufliche Positionen mit hohem beruflichem Prestige und Einkommen erreichen. Weiter zeigt sich, dass Noten beruflichen Erfolg eher für Bereiche mit hohem sozialen Prestige voraussagen als für berufliche Positionen welche hauptsächlich durch ein hohes Einkommen charakterisiert sind. Noten enthalten vielfältige Informationen und die Schule scheint dabei ein sozial weiches System zu sein, in welchem Fehler gemacht werden können und es entsprechend die Möglichkeit zur Entwicklung von Interessen gibt. Die Schule soll dabei auch als Übungsraum verstanden sein, wobei entwickelten Interessen beim Übertritt in die Ausbildungs- und Arbeitswelt möglichst gefolgt werden sollte und es empfohlen sei, bei der Planung des Übertrittes das Interesse gezielt mitzuberücksichtigen. The aim of this study was to analyze the relationship between grades of former 16 year old college students in 1969/1970 and occupational success as job prestige, income in 1984/1985, 1996/1997 and 2010. With the encompassing material of the Cologne Gymnasiast panel grades from 10th year of schooling and as control variable intelligence for a highly selective sample of former college pupils were analyzed according their prognostic validity for occupational success. Significant path-coefficients of structure equation models were detected in women respectively men between average grades and occupational prestige in 1984/1985 with −0.21, to 1996/1997 with −0.25, to 2010 with −0.25 for woman respectively 1986/1987 of −0.27, to 1995/1996 with −0.23 and to 2010/2011 with −0.22 for men. For income only one significant path coefficient can be detected in men with 30 years with −0.161. In contrast to other empirical findings the closer relationships between grades and occupational prestige compared to the used control variable of intelligence imposes. Probably information entailed in grades is congruent to them of occupational prestige. This implies that grades cover besides school performance different aspects such as moral values, social competence or social frame. Practical Relevance:This study elucidated that pupils with good grades also reach occupational positions with high prestige and income. Furthermore, it was revealed, that grades predict job success more accurately in areas with a high occupational prestige than for positions characterized by a high income. Grades entail lots of information and school seems to be a social soft system in which interests can be developed. School is also a development area where interests evoke, whereby it is recommended to follow and consider interests when choosing (first) positions on labor markets. |