Autor: |
Sende, Cynthia Christine, Moser, Klaus, Galais, Nathalie |
Zdroj: |
Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O; 2018, Vol. 62 Issue: 4 p169-187, 19p |
Abstrakt: |
Zusammenfassung.Die Analyse von Arbeitszeugnissen ist eine in der Forschung bisher vernachlässigte Personalauswahlmethode. Die vorliegende Studie untersucht die aktuelle Praxis der Zeugniserstellung in Deutschland. Im Fokus stehen zwei häufig von Personalern geäußerte Kritikpunkte: (1) die inflationäre Vergabe sehr positiver Beurteilungen und (2) der Einsatz so genannter „Zeugnistechniken“ zur Urteilskommunikation. Die Analyse von 800 Zeugnissen ergibt, dass Arbeitszeugnisse trotz des über die letzten Jahre zu beobachtenden Trends hin zu positiveren Beurteilungen nicht unterschiedslos positiv ausfallen. Zudem zeigt sich, dass die meisten der in der Ratgeberliteratur diskutierten Zeugnistechniken tatsächlich in einem nennenswerten Umfang und zielorientiert eingesetzt werden. Beispielsweise fallen im Sinne der so genannten „Knappheitstechnik“ die Beurteilungen in kürzeren Zeugnissen negativer aus. Die Nennung von individuellen Erfolgsbeispielen geht dagegen mit positiveren Zeugnisnoten einher. Des Weiteren gibt es Hinweise, dass die Änderung der Reihenfolge der Nennung von Vorgesetzten und Kollegen sowie das Auslassen bestimmter Komponenten bewusst zur Kommunikation eines negativen Urteils eingesetzt werden. |
Databáze: |
Supplemental Index |
Externí odkaz: |
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