Autor: |
Künzli, Nino, Kutlar Joss, Meltem |
Zdroj: |
Therapeutische Umschau; December 2013, Vol. 70 Issue: 12 p725-732, 8p |
Abstrakt: |
Das Verhalten kann die persönliche Schadstoffbelastung der Patienten mit beeinflussen. Aufenthaltsort – insbesondere die Wohnadresse –, zeitliche Faktoren sowie körperliche Aktivität sind die wichtigsten Einflussgrößen der individuellen Schadstoffbelastung. Verkehrsbedingte Primärschadstoffe (z. B. ultrafeine Partikel oder Dieselruß) sind entlang stark befahrener Straßen oft um ein vielfaches höher. Bereits 100 – 200 Meter weiter entfernt sinken diese auf die „städtische Hintergrundbelastung“ ab. Auch Morbidität und Mortalität folgen diesen räumlichen Verteilungsmustern. Je nach Lüftungsvorrichtung können die Belastungen in Innenräumen viel geringer sein. Studien aus China belegen, dass das Tragen von Schutzmasken in extrem belasteten Städten die entzündlichen und kardiovaskulären Folgen einschränken kann. Auch vitaminreiche Ernährung kann die Wirkungen der oxidativen und inflammatorischen Schadststoffe hemmen. Medikamente, welche mit den für die Schadstoffwirkungen relevanten Mechanismen interagieren (z. B. Leukotrienrezeptor-Antagonisten und Statine) dürften die Wirkungen der Luftverschmutzung ebenfalls einschränken. Ein quantitativer Vergleich mit den gesundheitlichen Wirkungen des Rauchens oder mit akuten Risikofaktoren, welche – wie die Luftverschmutzung – Herzinfarkte verursachen, verdeutlicht ein wichtiges Paradoxon: das individuelle (beeinflussbare) Risiko ist relativ gering; die auf die gesamte Bevölkerung hochgerechneten Folgen der Luftverschmutzung sind aber erheblich. Konsequente und nachhaltige Luftreinhaltepolitik bleibt die wirksamste Prävention der durch die Luftverschmutzung verursachten Krankheiten. |
Databáze: |
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