Abstrakt: |
Wir berichten über einen 49-jährigen Patienten, der zur Durchführung einer Koronarangiographie bei pathologischer Ergometrie aufgenommen wurde. Die Koronarangiographie erbrachte den Nachweis einer operationspflichtigen schweren koronaren 3‑Gefäß-Erkrankung. Zwei Stunden nach der Untersuchung meldete sich der Patient mit einem progredienten Visusverlust; nach 3 Stunden zeigte der Patient eine komplette Blindheit. Unter dem Verdacht auf ein posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom (PRES) erfolgte eine intensivmedizinische Überwachung. Die zerebrale Bildgebung zeigte trotz zusätzlicher neurologischer Auffälligkeiten, wie fokal epileptischer Anfälle initial und im Verlauf, keinen für das PRES typischen morphologischen Befund. Nach 5 Tagen kompletter Blindheit besserte sich die Sehkraft des Patienten langsam wieder und er erlangte nach 6 Tagen einen uneingeschränkten Visus beidseits. Die aortokoronare Bypassoperation konnte im Anschluss daran komplikationslos durchgeführt werden. Kontrastmittelinduzierte kortikale Blindheit ist eine seltene Komplikation bei der Gabe von Kontrastmitteln. Ein für diese Komplikation häufiges bildmorphologisches Korrelat im posterioren Hirnparenchym konnte in unserem Fall selbst bei prolongierter Dauer und zusätzlicher funktioneller Beeinträchtigung mit komplexer Epilepsie nicht dokumentiert werden. We present a case of a 49-year-old man with angina pectoris. He developed transient cortical blindness (TCB) with focal neurological symptoms following coronary angiography. Two cranial magnet resonance studies within 3 days showed no morphological changes. Clinically the patient developed complex focal epilepsy, which was symptomatically treated. Under intensive monitoring, including hypertension control, the patient improved after 5 days of blindness with restoration of his vision on day 6. The exact mechanism of TCB is still speculative, but could be caused in this case by a toxic effect of contrast dye that was administered. There is no definitive evidence to suggest that a certain treatment regime improves the natural history of the disease. However, control of risk factors and prevention of selective cerebral angiography may increase preventive strategies for this highly devastating complication. |