Die Sinsheimer Diabetes-Studie

Autor: Uebel, Til, Barlet, J., Szecsenyi, J., Klimm, H.-D.
Zdroj: ZFA - Zeitschrift fur Allgemeinmedizin; December 2004, Vol. 80 Issue: 12 p497-502, 6p
Abstrakt: Hintergrund: Therapieempfehlungen verschiedener Diabetesleitlinien berücksichtigen selten Effizienz und Umsetzbarkeit in der Hausarztpraxis. Die Sinsheimer Diabetes-Studie ist eine repräsentative, epidemiologische Querschnittstudie an einer Bevölkerung von 72000 Einwohnern. Methodik: In dieser retrospektiven Kohortenstudie werden Daten aus einer Stichprobe von 15,5% aller in Hausarztpraxen behandelter Diabetiker (n = 518) bezüglich Basisinformationen, aktueller Stoffwechsellage, Therapie, Komplikationen und Begleiterkrankungen sowie der Diagnostik ausgewertet. Ergebnisse: Es wird gezeigt, dass der Diabetiker der deutschen Hausarztpraxis nicht der Typ-2-Diabetiker der großen Studien, wie zum Beispiel der United Kingdom Prospective Diabetes Study (UKPDS) ist. Er ist nicht nur älter und kränker, sondern auch wesentlich besser therapiert. Zwei Drittel aller Arzt-Patienten-Kontakte mit Typ-2-Diabetikern wurden von über 65-Jährigen veranlasst. Der durchschnittliche HbA1c lag bei 7,2 %. Schlussfolgerungen: Die Diabetestherapie in der Primärversorgung liegt im Bereich erklärter Therapieziele. Defizite der Typ-2-Diabetikerversorgung gibt es allerdings bei der Therapie der Komplikation- und Begleiterkrankungen.
Databáze: Supplemental Index