Abstrakt: |
Severe thromboembolic and hemorrhagic complications following mechanical heart valve replacement essentially occur due to intense oral anticoagulation and fluctuating individual INR values around the target range. INR self-management can help to minimize these fluctuations. Beginning this therapeutic control immediately after mechanical heart valve replacement further reduces anticoagulant-induced complications. Included in the study were 1200 patients. The quality of oral anticoagulation also improved through INR self-management. Over an observation period of two years, nearly 80 % of INR values recorded by the patients themselves were within the target therapeutic range of 2.5–4.5. This corresponds to a high significance of p < = 0.001 in favor of INR self-management. Only 64.9 % of INR values monitored by family practitioners were within the desired range. The results differed slightly in quality between patient groups with different levels of training (comprehensive, secondary modern, grammar with or without university). Of patients trained in INR self-management following mechanical heart valve replacement, 91.7 % maintained their competence in this technique throughout the entire follow-up period. Only 8.3 % of those trained immediately after surgery were unable to continue with INR self-management. Grundproblematik und MethodikDas Auftreten von schwerwiegenden, thrombembolischen und hämorrhagischen Komplikationen nach mechanischem Herzklappenersatz ist im Wesentlichen abhängig von der Intensität der oralen Antikoagulation und der Schwankung der einzelnen INR-Messwerte um den Zielbereich. Das INR-Selbstmanagement ist in der Lage, diese Schwankungen zu minimieren. Insbesondere durch den frühen postoperativen Beginn dieser Therapiekontrolle wird eine weitere Reduktion von antikoagulanzieninduzierten Komplikationen bewirkt. Mit dieser Arbeit soll geklärt werden, inwieweit ein unmittelbar postoperativ eingeführtes INR-Selbstmanagement nach mechanischem Herzklappenersatz zu einer verbesserten Therapiecompliance und hieraus resultierend zu einer Reduktion der thrombembolischen Komplikationsrate führt. Patienten und MethodikInsgesamt wurden 1200 Patienten in die ESCAT-Studie eingeschlossen, hiervon konnten 45 Patienten bei der Auswertung nicht berücksichtigt werden, da in 29 Fällen biologische Herzklappen implantiert wurden und 16 Patienten (1,3 %) nicht in der Lage waren, das Studienprotokoll zu erfüllen, somit ergab sich eine Grundpopulation von 1155 Patienten. Entsprechend der Randomisierung entfielen 576 Patienten (49,9 %) in die konventionelle Gruppe, in welcher die Antikoagulationstherapie vom Hausarzt durchgeführt wurde. Auf die Gruppe der Patienten, welche das INR-Selbstmanagement durchführten, entfielen 579 Patienten (50,1 %). Die INR-Werte und Komplikationsereignisse wurden in monatlichen Intervallen mittels Patientenprotokollbogen an das Studienzentrum geschickt. ErgebnisseDie INR-Selbstmanagementgruppe hatte signifikant weniger schwerwiegende Thrombembolien (p= 0,026). Das INR-Selbstmanagement bewirkt eine hohe Qualitatsverbesserung der laufenden oralen Antikoagulation. Annahernd 80 % der von den Patienten ermittelten INR-Werte lagen im vorgegebenen Therapiekorridor von INR 2,5–4,5. Hieraus resultiert eine hochst signifikante Differenz mit p= 0,001 zugunsten des INR-Selbstmanagements. Nur 64,9 % der INR-Werte der konventionell kontrollierten Patienten lagen im gewunschen Therapiebereich. Die thrombembolische Komplikationsrate konnte von 2,8 % pro Patientenjahr auf 1,5 % pro Patientenjahr reduziert werden, unabhangig von der gewahlten Klappenposition, allein durch einen fruhen Beginn des INR-Selbstmanagements unmittelbar nach einem mechanischem Herzklappenersatz. Folgerung91,7% der Patienten mit Einfuhrung ins INR-Selbstmanagement nach mechanischem Herzklappenersatz zeigten uber die gesamte Follow-up-Zeit ihre Kompetenz hinsichtlich des INR-Selbstmanagements. Nur 8,3 % der Patienten gaben ihren INR-Gerinnungsmonitor zuruck. Sie fuhlten sich nicht in der Lage, das INR-Selbstmanagement durchzufuhren. Insgesamt konnte eine signifikante thrombembolische Komplikationsreduktion nachgewiesen werden. |