Cholostase und Leberinsuffizienz beim Intensivpatienten

Autor: Kredel, M., Brederlau, J., Roewer, N., Wunder, C.
Zdroj: Der Anaesthesist; 20240101, Issue: Preprints p1-11, 11p
Abstrakt: Zusammenfassung: Eckpfeiler der Diagnostik einer Leberfunktionsstörung sind die laborchemische Bestimmung und die differenzierte Bewertung von Leberenzymen, Bilirubin und Ammoniak. Gerinnungsfaktoren, Albumin und Cholinesterase spiegeln die Syntheseleistung der Leber wider. Dynamische Leberfunktionstestverfahren geben Aufschluss über die Stoffwechselaktivität und die exkretorische Funktion der Leber. Mithilfe von bildgebenden Verfahren können Größe und Struktur der Leber, ihrer Blutgefäße sowie deren Perfusion untersucht und eine Beurteilung der Gallenblase sowie der intra- und extrahepatischen Gallenwege vorgenommen werden. Eine Cholostase und/oder Leberinsuffizienz beim Intensivpatienten kann vielfältige Ursachen (Beatmungstherapie mit hohen Drücken, parenterale Ernährungstherapie, Schock und hypoxische Zustände sowie bestimmte Medikamente) haben. Obstruktive Cholostasen erfordern die Wiederherstellung des Gallendrainagewegs, nichtobstruktive Cholostasen primär die Therapie der Grundkrankheit. Die symptomatische Therapie der Leberinsuffizienz umfasst in wenigen Fällen eine direkte kausale Behandlung der Ursache, meist jedoch die Behandlung der sekundär verursachten Organdysfunktionen wie hämodynamisches Versagen, hepatorenales Syndrom und hepatische Enzephalopathie. In seltenen Fällen ist ein temporärer Leberersatz notwendig. Das Konzept der Albumindialyse wird anhand des „Molecular-adsorbent-recirculating-system“- (MARS-)Verfahrens erläutert.
Databáze: Supplemental Index