Stellenwert der Sonographie in Traumatologie und Orthopädie

Autor: Wening, J.V., Tesch, C., Huhnholz, J., Friemert, B.
Zdroj: Der Unfallchirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-9, 9p
Abstrakt: Zusammenfassung: Sonographische Untersuchungen bei Notfallpatienten in der Traumatologie werden in einem speziellen Schockraum mit modernen Geräten vorwiegend unter Verwendung von Curved-array-Schallköpfen (3,5–7,5 MHz) für Thorax und Abdomen durchgeführt. Thorax und Abdomen sind in der Akutsituation als Einheit zu betrachten. Ultraschall für Abdomen und Thorax ist unbestritten das bildgebende Verfahren der ersten Wahl und hat in Deutschland die Peritoneallavage vollständig verdrängt. Wesentlicher Vorteil gegenüber der Peritoneallavage ist der Zeitgewinn und die fehlende Invasivität. Die Sonographie weist eine Sensitivität von 97–100% und eine Spezifität von 80–90% beim Nachweis freier Flüssigkeit im Abdomen auf und ist damit ein unübertroffen schnelles, kurzfristig wiederholbares, sicheres, preisgünstiges und effektives Diagnostikum. Entscheidende Voraussetzung ist die adäquate Ausbildung. Die präklinischen und vor allem die klinischen Erfahrungen bestätigen, dass die standardisierte Sonographie fester Bestandteil des Schockraummanagements und der ATLS-Kurse sein sollte und warum die Ausbildungsordnung für Chirurgen in Deutschland „eingehende Kenntnisse“ mit dem Verfahren vorschreibt. Technischer Fortschritt mit verbesserter Bildqualität, Miniaturisierung der Geräte, Entwicklung und Verbesserung der Sonographie-Kontrastmittel und eine spezielle Ausbildung der an der Notfallversorgung beteiligten Arztgruppen lassen eine noch breitere Anwendung und höhere Sicherheit für alle Beteiligten in der Primärdiagnostik erwarten. Die Methode ersetzt nicht die CT-Diagnostik.
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