Abstrakt: |
Zusammenfassung Es wird eine neue Methode zum Nachweis einer Verfälschung von pasteurisierter Milch mit Molke beschrieben. Die Methode beruht auf der Bestimmung des caseingebundenen Phosphorund des Eiweißstickstoffgehaltes in der Milchprobe. Mit Hilfe des mittleren Phosphorgehaltes des Caseins (0,85 g P/100 g Casein) und des entsprechenden Kjeldahlfaktors (6,34) läßt sich der relative Caseinstickstoffgehalt (Casein-N/Eiweiß-N × 100) der Probe ermitteln. Untersuchungen an unverfälschtem Magermilchpulver ergaben, daß im Verlaufe eines Jahres der Phosphorgehalt des Caseins um 2,9% varüerte. Für die Berechnung des Molkenzusatzes in der Milch wird eine Standardkurve erstellt, die den relativen Caseingehalt in Abhängigkeit vom Molkenanteil aufzeigt. Für die Erstellung der Kurve wurden 26 unverfälschte pasteurisierte Milchproben und 25 Molkeproben untersucht. Ein mittlerer Gehalt an caseingebundenem Phosphor von 21,8±1,7 mg/ 100 ml wurde bestimmt; der mittlere Casein-N im Eiweiß-N betrug dabei 80,9%. In den im Labor aus pasteurisierter Milch und Molke hergestellten Mischungen (5, 10, 20 und 30%) wich der ermittelte Molkeanteil von -1,2 bis +2,9 vom tatsächlichen Wert ab. In 4 von insgesamt 9 brasilianischen untersuchten pasteurisierten Proben konnte ein Molkezusatz deutlich nachgewiesen werden. Die beschriebene Methode erfaßt Süß- und/oder Sauermolkenzusatz. |