Abstrakt: |
Kurzfassung Nur die kontinuierliche Kultivierung eines Organismus gewährt Sicherheit, daß alle ernährungsphysiologischen und kulturtechnischen Erfordernisse erfüllt worden sind. Keimfreie Zuchten von Insekten und Krebsen zeigen, daß die Voraussetzungen für eine uneingeschränkte Fertilität komplexer sind als für die Produktion einer oder mehrerer sukzessiv aufeinanderfolgender Generationen. Ähnliche Ergebnisse sind mit aseptisch gehaltenenArtemia salina, Daphnia magna undTigriopus japonicus erhalten worden. Die Schlußfolgerungen sind daher möglicherweise auch auf weitere Arten ausdehnbar. Nur in seltenen Fällen vermag eine Algenart alle ernährungsphysiologischen Erfordernisse des zu züchtenden Tieres zu erfüllen; oft werden zwei oder mehrere Algenarten benötigt. Jedoch selbst in diesen Fällen versiegt die Fertilität häufig nach einigen wenigen aseptischen Generationen. BeiT. japonicus kompensierte der Zusatz von Vitaminen die ernährungsphysiologische Unzulänglichkeit von 2 Futteralgen. Zugabe von einigen Milligramm Hefe und Leberextrakt zu dem Kulturmedium, in dem Algen und Krebse gehalten wurden, restaurierte die Fertilität vonA. salina (die durch osmotischen Stress geschwächt waren) und gestattete eine kontinuierliche Kultur vonD. magna in synthetischen Mineralmedien. Offensichtlich beeinflussen die organischen Anreicherungen nicht direkt die Ernährung vonD. magna, sondern vielmehr den ernährungsphysiologischen Wert, welchen die Algen fürD. magna besitzen. Qualität und Quantität der organischen Substanz in natürlichen Gewässern sind daher möglicherweise von Bedeutung für die Fertilität von Crustaceen. Die ernährungsphysiologischen Ansprüche vonA. salina, D. magna undMoina macrocopa, welche aseptisch in künstlichen Medien kultiviert werden, sind sehr ähnlich. Alle Arten beanspruchen Cholesterin, Thiamin, Biotin, Phyridoxin und Nicotin-, Fol- und Pantothensäure zur Produktion von Adulti; es werden jedoch höchstens 1 oder 2 Generationen bei geringer Fruchtbarkeit erreicht. 6 Generationen vonD. magna und 50 Generationen vonM. macrocopa wurden erhalten, nachdem Eidotter und die Vitamine E und D zugesetzt worden waren; Carotin war inaktiv. Fettlösliche Wirkstoffe spielen sicher eine Rolle. Ihre Identifikation wird gegenwärtig betrieben. |