Autor: |
Lampert, R., Rudlof, B., Weih, E. H., Koepp, A., Brandt, L. |
Zdroj: |
Der Anaesthesist; June 1996, Vol. 45 Issue: 6 p526-532, 7p |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: Der Gastrointestinaltrakt steht als Motor der Entwicklung eines Multiorgandysfunktionssyndroms (MODS) im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion. Zur Überwachung des Sauerstoff-Angebot-Verbrauchs-Verhältnisses in diesem Teilkreislaufgebiet wird in jüngster Vergangenheit vermehrt die lebervenöse Oxymetrie eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit wird eine ausschließlich oxymetrisch gesteuerte Katheterisierung einer Lebervene beschrieben, die bettseitig ohne Einsatz bildgebender Diagnostik-Verfahren möglich ist. In der V. cava inferior ist ein typisches venöses Sauerstoffsättigungsprofil zu erwarten. In Höhe der Einmündung der Nierenvenen kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der venösen Sättigung aufgrund des hohen Anteils der Organe am Herzzeitvolumen und dem, in Relation dazu, geringen Sauerstoffverbrauch. Im Bereich des Zuflusses der Lebervenen zeigt sich meist ein ebenso deutlicher Abfall der Sättigung. Nach Erreichen des rechten Vorhof steigt die O 2 -Sättigung auf Grund der Zumischung höher gesättigten V. cava superior Blutes wieder an. Unter Berücksichtigung dieser physiologischen Gegebenheiten gelang es bei 12 von 14 Patienten mit postoperativem MODS (Apache II-Score ≧20) mit alleiniger Hilfe der kontinuierlichen in-vivo Oxymetrie die Leberveneneinmündung in die V. cava inferior aufzufinden und einen Katheter hepatovenös zu plazieren. Die Ausgangswerte der lebervenösen Sauerstoffsättigung (shvO 2 ) wurden im Mittel mit 35,1±9,4% bestimmt. Der minimale Wert betrug 19%, die höchste shvO 2 lag bei 59%. Inwieweit das Monitoring der shvO 2 zu einer effizienten, teilkreislaufspezifischen Therapie bei Patienten mit Sepsis und MODS führen kann, werden erst zukünftige Studien mit größeren Patientenkollektiven zeigen können. |
Databáze: |
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