Lebensbedrohliche Intoxikation durch extreme Serumkonzentration eines Methaqualonmetaboliten Nachweis und Quantifizierung mittels Biosynthese und Gaschromatographie-Massenspektrometrie

Autor: Kurz, R. W., Hainz, R., Gremmel, F., Grisold, W., Hruby, K., Dellert, P., Vycudilik, W.
Zdroj: Der Anaesthesist; December 1995, Vol. 44 Issue: 12 p863-868, 6p
Abstrakt: Zusammenfassung: Ein 23jhriger Mann wird in somnolentem, psychomotorisch agitiertem Zustand aufgenommen. Der Patient bietet eine Progredienz der neurologischen Symptomatik, entwickelt ein ARDS und wird beatmungspflichtig. Nach sechs Tagen kann der Patient vom Respirator entwhnt werden. Nach vier Tagen hellt die Bewutseinslage des Patienten auf, und er wird gesund entlassen. Ein toxikologisches Schnellscreening ergibt den Verdacht einer Methaqualon (M)-Intoxikation. Beginnend vom Aufnahmezeitpunkt werden serielle Serumproben mittels kombinierter Gaschromatographie-Massenspektrometrie analysiert. Ergnzend zum Schnelltest ergeben sich von Beginn an niedrige M-Konzentrationen und extrem hohe Konzentrationen des Metaboliten 2-Methyl-3-(2-hydroxymethyl-phenyl)-4 (3H)-chinazolin ( Met-1 ). Aufgrund der niedrigen M-Konzentrationen im Serum und der in der Akutphase noch nicht bekannten Serumspiegel von Met-1 wurde keine Indikation fr eine sekundre Giftelimination durch ein extrakorporales Verfahren gestellt. Der dargestellte Fall ist die Erstbeschreibung potentiell letaler Serumkonzentrationen von Met-1. Toxikologische Schnelltests auf immunologischer Basis knnen aufgrund ihrer Kreuzreaktion mit den Metaboliten in der Diagnosefindung richtungweisend sein. Fr hnliche Flle ist die Indikation zur Hmoperfusion als therapeutische Konsequenz zu diskutieren.
Databáze: Supplemental Index