Abstützschalen in der Revisionsendoprothetik der Hüfte

Autor: Schlegel, U.J., Bitsch, R.G., Pritsch, M., Aldinger, P.R., Mau, H., Breusch, S.J.
Zdroj: Der Orthopäde; 20240101, Issue: Preprints p1-8, 8p
Abstrakt: Zusammenfassung: Hintergrund: Die Revision einer gelockerten und migrierten Pfannenkomponente mit Knochenverlust im Rahmen der Hüftendoprothetik stellt eine große chirurgische Herausforderung dar. Ziel sollte eine funktionell günstige Rekonstruktion des Rotationszentrums bei suffizienter, mechanischer Belastbarkeit des Acetabulums sein. Die diesbezüglich in Europa am häufigsten eingesetzten Revisionsimplantate sind die Müller-Abstützschale, die Hakendachschale nach Ganz, sowie der Burch-Schneider-Ring. Patienten und Methoden: Wir berichten über unsere Erfahrungen mit diesen Implantaten bei 298 Patienten (298 Hüften) und einer medianen Nachuntersuchungszeit von 4 (0–17) Jahren im Rahmen einer retrospektiven Studie. Ergebnisse: Von 224 Patienten (75%) konnten Nachuntersuchungsdaten erhoben werden. Hierbei wurde bei 176 Patienten (59%) eine radiologische Untersuchung durchgeführt. Weiterhin waren 54 Patienten (18%) verstorben, von 3 Patienten (1%) konnten keine Daten erhoben werden. Bei 18 Patienten (6%) wurde im Nachbeobachtungszeitraum eine erneute Revision durchgeführt, davon war in 9 Fällen die Ursache eine aseptische Lockerung, bei den übrigen 9 Fällen eine septische Lockerung. In 7 weiteren Fällen (2%) wurde im Rahmen der Nachuntersuchung ein radiologisches und klinisches Versagen des Implantats diagnostiziert. Die Überlebensrate nach 5 Jahren betrug 94% bzw. 89% nach 8 Jahren. Schlussfolgerung: Die Revision mit Abstützschalen führt zu akzeptablen, mittelfristigen Ergebnissen. Hauptsorgenpunkte bilden die septischen Komplikationen sowie das lytische Versagen des Spongiosatransplantats mit konsekutiver Lockerung des Abstützrings.
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