Abstrakt: |
Zusammenfassung: Die Adipositasprävalenz ist in den letzten Jahrzehnten in den Industriestaaten auf etwa 20% angestiegen. Mit einem weiteren Anstieg auch der adipositasassoziierten Komorbiditäten ist in den nächsten Jahren zu rechnen. Adipositas ist ein wichtiger Risikofaktor für die nichtalkoholische Fettlebererkrankung, die Refluxkrankheit, das Gallensteinleiden und für Tumorerkrankungen. Menschen mit einer Adipositas haben ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Kolonkarzinom, Gallenblasenkarzinom, Adenokarzinom des Ösophagus und das hepatozelluläre Karzinom. Das viszerale Fettgewebe, gemessen als Taillenumfang oder WHR, korreliert dabei besser mit dem Komorbiditätsrisiko als der BMI. Neben der Insulinresistenz und oxidativem Stress spielt die Sekretion von Adipokinen (z. B. Leptin) und proinflammatorischen Zytokinen des viszeralen Fettgewebes eine wichtige pathogenetische Rolle. Diese bei weitem nicht aufgeklärten Pathomechanismen stellen das Bindeglied der viszeralen Adipositas zu vielen Organsystemen und zur Tumorgenese dar. Zur Bestimmung des individuellen Risikoprofils und für die Therapie unter präventiven Gesichtspunkten gewinnt die Adipositas immer mehr an Bedeutung. |