Gerinnungsmanagement bei schweren operativen Blutungen

Autor: Heindl, B., Biberthaler, P.
Zdroj: Der Unfallchirurg; 20240101, Issue: Preprints p1-10, 10p
Abstrakt: Zusammenfassung: Schwere intraoperative Blutungen können den Patienten vital gefährden, binden zusätzliche personelle Ressourcen und haben einen deutlichen Anstieg der perioperativen Kosten, v. a. durch die Transfusion von Blutprodukten, zur Folge. Die Ätiologie der sich aus der Blutung entwickelnden Koagulopathie ist komplex und beruht auf einer Kombination von Verlust, Verbrauch und Dilution von Gerinnungskomponenten sowie verstärkenden Kofaktoren wie Hypothermie, Azidose und schwere Anämie. Bei vorher gesunden Patienten kommt es häufig primär durch die kritische Erniedrigung von Fibrinogen zur Auslösung einer Koagulopathie, eine Thrombopenie ist meist ein spätes Ereignis im Blutungsgeschehen. Die frühzeitige, differenzierte Diagnostik ist essenziell, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können. Neben der Beurteilung der klinischen Blutungssituation kommt der laborchemischen Gerinnungsanalyse, insbesondere Point-of-care-Verfahren wie der Thrombelastographie, große Bedeutung bei der Steuerung der Gerinnungstherapie zu. Zur Therapie der perioperativen Koagulopathie stehen Frischplasma, Faktorenkonzentrate, Thrombozytenkonzentrate und systemische Hämostyptika zur Verfügung. Basierend auf einem an die klinische und logistische Situation vor Ort adaptierten Therapiealgorithmus, sollten diese Produkte ökonomisch sinnvoll und zum optimalen Nutzen des Patienten eingesetzt werden.
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