Molekulargenetische Marker des Prostatakarzinoms

Autor: Schneider, S., Voigt, S., Füssel, S., Lohse-Fischer, A., Tomasetti, S., Haase, M., Koch, R., Baretton, G.B., Grimm, M.-O., Wirth, M.
Zdroj: Der Urologe A; 20240101, Issue: Preprints p1-4, 4p
Abstrakt: Zusammenfassung: Ausgewählte Markergene sowie deren Kombinationen wurden an verschiedenen minimalen Prostatagewebeproben hinsichtlich ihres diagnostischen Potenzials analysiert. Als Modellsystem zur Evaluierung und Optimierung dienten zunächst artifizielle Prostatabiopsien aus Präparaten von radikalen Prostatektomien (RPE). Anschließend erfolgte die Übertragung der Methoden auf Feinnadelbiopsien, welche routinemäßig zum histopathologischen Prostatakarzinomnachweis entnommen werden. Die Prostatabiopsien wurden nach standardisierten Methoden kryokonserviert und aufgearbeitet. Die RNA-Mengen, die aus je einer Biopsiehälfte gewonnen werden konnten, waren ausreichend, um 11 Markergene und ein Referenzgen (TBP) mittels quantitativer PCR bestimmen zu können. Zur Berechnung der Überexpression der Markergene in tumorhaltigen verglichen mit tumorfreien Prostatabiopsien dienten die relativen Transkriptmengen. Neben der Auswertung als Einzelmarker wurden die relativen Transkriptmengen auch in Markerkombinationen analysiert. Zwei optimierte mathematische Genmodelle auf der Basis der relativen Transkriptmengen von EZH2, Hepsin, PCA3, Prostein und TRPM8 wurden auf ihre Eignung zur Prostatakarzinomvorhersage an minimalen Gewebeproben evaluiert. Im Gegensatz zur Einzelmarkeranalyse zeigten diese Modelle eine deutlich höhere Sensitivität und Spezifität für die Prostatakarzinomvorhersage. Die hier etablierte Methodik erlaubt die Analyse prostatakarzinomassoziierter Markergene an minimalen Gewebemengen und könnte eine Ergänzung zur herkömmlichen Diagnostik von Prostatabiopsien darstellen. Die Untersuchung weiterer Markergenmodelle, auch in Hinblick auf eine Prognosevorhersage, sowie die Übertragung auf Urinproben sind Gegenstand weiterer Untersuchungen.
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