Epidurale Kühlung

Autor: Tschöp, J., Czerner, S., Nuscheler, M., Thiel, M.
Zdroj: Der Anaesthesist; 20240101, Issue: Preprints p1-9, 9p
Abstrakt: Zusammenfassung: Das Risiko von Paraplegie und Paraparese während der operativen Versorgung eines thorakoabdominalen Aortenaneurysmas stellt nach wie vor eine große Bedrohung dar. Cambria et al. haben 1993 erstmals eine Methode der regionalen Hypothermie am Rückenmark, das „epidural cooling”, angewendet und konnten damit die Rate des neurologischen Defizits signifikant reduzieren. Im Folgenden wird die erste klinische Anwendung dieses Verfahrens in Deutschland vorgestellt. Diese neuroprotektive Methode der epiduralen Kühlung wurde an 7 Patienten angewendet, die sich einer elektiven Versorgung eines thorakoabdominalen Aneurysmas (Crawford-Operation) unterzogen. Das Rückenmark wurde während der Operation lokal über einen epiduralen Katheter mit eisgekühlter Infusionslösung gekühlt. Der Druck der zerebrospinalen Flüssigkeit wurde mit einem Spinalkatheter gemessen und durch Anwendung einer aktiven zerebrospinalen Flüssigkeitsdrainage kontrolliert. Von den 7 Patienten zeigten 4 Patienten postoperativ kein neurologisches Defizit und konnten entlassen werden. Die anderen 3 Patienten verstarben intraoperativ bzw. in der postoperativen Phase an Komplikationen, die nicht durch die epidurale Kühlung bedingt waren. Die hier beschriebene Methode der epiduralen Kühlung stellt ein Verfahren dar, mit dem Rückenmarkschädigungen während der operativen Versorgung thorakoabdomineller Aortenaneurysmen sehr wahrscheinlich reduziert werden können.
Databáze: Supplemental Index