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Zusammenfassung: Die Wirksamkeit einer Arzneimitteltherapie wird sowohl von variablen Parametern, wie Alter, Gewicht, Komorbidität und Komedikation, als auch von fixen Faktoren, wie Geschlecht und pharmakogenetischen Besonderheiten, beeinflusst. Viele im Arzneistoffmetabolismus involvierte Enzyme weisen genetische Veränderungen auf, die einen Einfluss auf die jeweilige Enzymaktivität haben können. Für den Abbau der Mehrzahl der in der internistischen Pharmakotherapie verwendeten Medikamente sind die 3 genetisch polymorphen Enzyme CYP2D6, CYP2C9 und CYP2C19 verantwortlich. Medikamente wie β-Blocker, diverse Krebsmedikamente, Protonenpumpeninhibitoren, nichtsteroidale Analgetika, Vitamin-K-Antagonisten und orale Antidiabetika werden über genetisch polymorphe Enzyme abgebaut. Insbesondere bei Medikamenten mit enger therapeutischer Breite und bei schlechter Messbarkeit des Therapieerfolgs erscheint eine Genotypisierung vor Beginn der Arzneimittelgabe hilfreich, um das passende Medikament in der optimalen Dosierung auswählen zu können. In einigen großen Kliniken in den USA, in Deutschland, Dänemark oder den Niederlanden werden Patienten bereits routinemäßig vor Beginn einer bestimmten Arzneimitteltherapie für Arzneistoff metabolisierende Enzyme genotypisiert, und die Dosis des Medikaments wird individuell an den Genotyp angepasst. Inwieweit dies generell sinnvoll ist und zur Verbesserung der Sicherheit oder Wirksamkeit von Arzneimitteltherapien beitragen kann, soll in diesem Artikel diskutiert werden. |