Abstrakt: |
Zusammenfassung:Ziel der Studie war es, ehemalige deutsche Frontkrankenschwestern zu Erinnerungen an traumatische Lebenserfahrungen - vor allem während des Einsatzes im Zweiten Weltkrieg - zu befragen, und ein Screening zu Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, PCL-C), komorbiden Beschwerden (SCL-90-R), emotional-kognitiven Bewältigungsfähigkeiten (Alexithymie, TAS-20; Kohärenzsinn, SOC-13) sowie persönlicher Reifung nach Belastungen (PRB) durchzuführen. An der Erhebung beteiligten sich 59 Frauen, die im Mittel 82 Jahre alt waren. Die Stichprobe ist durch ein höheres Bildungsniveau, einen guten Gesundheitsstatus sowie eine hohe Ausprägung salutogenetischer Einstellungen und persönlicher Reife charakterisiert. Alle Frauen berichteten über traumatische Erfahrungen während des Kriegseinsatzes, der im Mittel 3 Jahre dauerte. Bei 5 % wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung und bei weiteren 19 % eine partielle PTBS festgestellt. Im Vergleich zu gering belasteten Teilnehmerinnen litten Frauen mit (voller oder partieller) PTBS signifikant stärker unter komorbiden Beschwerden und zeigten eine höhere Ausprägung von Alexithymie sowie ein geringeres Kohärenzgefühl. Bezüglich der persönlichen Reifung ergaben sich keine Gruppenunterschiede. |