Abstrakt: |
Zusammenfassung. Substanzabhängige sind eine der größten Patientengruppen, die mit gutem Erfolg psychotherapeutisch behandelbar sind. Dennoch waren sie lange nicht nur "ungeliebte Kinder der Psychiatrie", sondern auch der Psychotherapie. Im ersten Teil dieser Übersicht werden mögliche Bedenken hinsichtlich der Psychotherapie dieser Patienten diskutiert: Mangelnde Ausbildung, Versorgungsstrukturen, eine mutmaßliche Unzuverlässigkeit der Suchtkranken, befürchtete Misserfolge und eine Tabuisierung dieser Störungen unter Psychotherapeuten sind durchaus ernstzunehmende Argumente, Suchtkranke nicht zu behandeln. Es wird aber auch deutlich gemacht, dass diese Hinderungsgründe überwunden werden können. Es ist lohnend, sich diesen Patienten zuzuwenden, auch wenn die psychotherapeutische Arbeit mit Substanzabhängigen zumindest phasenweise anstrengend sein kann. Da sich Suchtkranke oft mit anderen Beschwerden vorstellen, ist es wichtig, die Substanzproblematik frühzeitig festzustellen. Die deskriptive Diagnostik basiert auf einer Differenzierung der Konsumfolgeschäden von dem Abhängigkeits- oder Missbrauchssyndrom. Bei Substanzabhängigen sind Änderungsbereitschaft und Therapiemotivation nicht Voraussetzung, sondern Gegenstand der Psychotherapie. Die "Motivationstherapie" basiert auf einer empathischen, aber reflektiert-klaren therapeutischen Haltung. Der erste Teil dieser Übersicht schließt mit der Beschreibung derartiger Interventionen und einer Skizze stationärer und ambulanter Settings. Im folgenden zweiten Teil werden spezifische Beiträge verschiedener Psychotherapieansätze vorgestellt. Summary. Substance dependency is one of the most frequent disorders, which can be treated successfully by psychotherapy. However reasons are discussed, why psychotherapists probably hesitate in treating these patients. Insufficient psychotherapeutic education conce... [ABSTRACT FROM AUTHOR] |