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Knowledge of subglacial conditions is of great relevance in understanding glacier dynamics. A combination of micro- and macrosedimentological analysis of diamictons and deformation structures can form the basis for the reconstruction of past subglacial conditions. We present the results of such a study on subglacial tills, within an Alpine environment, at Einödgraben in the Kitzbühel Alps (Tyrol, Austria). The Late Pleistocene succession there (MIS 5d–MIS 2) shows great diversity in facies from alluvial and glaciolacustrine deposits to subglacial deposits. Two glaciogenic diamictons (tills) within the sequence were analysed at the microscale and are correlated to the Last Glacial Maximum (LGM; Würmian Pleniglacial) and the early Lateglacial phase of ice decay. The first deformation phase of pre-LGM deposits most likely occurred in a subglacial setting close to the advancing glacier margin and resulted in diapir-like glaciotectonic macrostructures, which are unique to an inner-alpine area. Subglacial erosion over these structures occurred, and later pre-LGM-emplaced deposits underwent deformation and partial homogenisation immediately beneath the glacier base, leading to diamictons, indicative of subglacial deformable bed conditions. The tills of the LGM and the Würmian Lateglacial show a range of microfacies and deformation structures that are evidence of close and rapid changes in till rheology and the stress field dynamic in the subglacial environment. Our study demonstrates the need for a reinvestigation of deposits occurring in the proximity of past active ice interfaces. The paleoglaciological evidence assembled from the detailed and spatially close research on the microsedimentology of tills at Einödgraben reflects our increasing comprehension and understanding of till microsedimentology in Alpine environments. An awareness is also shown of the need for much further research on the glacial depositional mechanics in mountainous terrains that are different from those in the immense lowland plains of the extensive paleo-ice sheets of North America and northern Europe. Kurzfassung: Die Kenntnis der subglazialen Bedingungen ist für das Verständnis der Gletscherdynamik von großer Bedeutung. Eine Kombination aus mikro- und makrosedimentologischer Analyse von Diamikten und Deformationsstrukturen bildet die Grundlage für die Rekonstruktion vergangener subglazialer Bedingungen. Wir stellen die Ergebnisse einer solchen Studie an subglazialen Ablagerungen in einem alpinen Umfeld vor, und zwar vom Einödgraben in den Kitzbüheler Alpen (Tirol/Österreich). Die dortige spätpleistozäne Abfolge (MIS 5d-MIS 2) zeigt eine große Faziesvielfalt von alluvialen über glaziolakustrinen bis zu subglazialen Ablagerungen. Zwei glaziogene Diamikte innerhalb der Abfolge wurden auf der Mikroskala analysiert und mit dem Letzten Glazialen Maximum (LGM; Würm-Hochglazial) und der Eiszerfallsphase im frühen Würm-Spätglazial in Verbindung gebracht. Die erste Deformationsphase der prä-LGM-Ablagerungen fand höchstwahrscheinlich in einem subglazialen Umfeld in der Nähe des vorrückenden Gletscherrandes statt und führte zu diapirartigen glaziotektonischen Makrostrukturen, die für ein inneralpines Gebiet einzigartig sind. Über diesen Strukturen fand subglaziale Erosion statt, und die vor dem LGM abgelagerten Ablagerungen wurden unmittelbar unter der Gletscherbasis deformiert und teilweise homogenisiert, was zu Diamikten führte, die auf ein subglazial deformierbares Gletscherbett hinweisen. Die Grundmoränenablagerungen des LGM und des Würm-Spätglazials weisen eine Reihe von Mikrofazies und Deformationsstrukturen auf, die auf kleinräumige und rasche Veränderungen in der Rheologie der glaziogenen Sedimente und der Dynamik des Spannungsfeldes in der subglazialen Umgebung hinweisen. Unsere Studie zeigt die Notwendigkeit einer erneuten Untersuchung von Ablagerungen, die in der Nähe vergangener aktiver Eisränder auftreten. Die paläoglaziologischen Beweise, die aus der detaillierten und räumlich engmaschigen Erforschung der Mikrosedimentologie der Grundmoränenablagerungen vom Einödgraben zusammengetragen wurden, spiegeln unser zunehmendes Verständnis der Mikrosedimentologie der glaziogenen Sedimente im alpinen Umfeld wider. Es wird auch deutlich, dass die Bildungsmechanismen der glazialen Ablagerungen in Gebirgslandschaften, die sich von denen in den riesigen Tiefebenen der ausgedehnten Paläo-Eisschilde Nordamerikas und Nordeuropas unterscheiden, weiter erforscht werden müssen. [ABSTRACT FROM AUTHOR] |