Abstrakt: |
In der Bundesrepublik Deutschland zielt die Verwendung staatlicher Mittel darauf ab, handlungsleitende sowie am Gemeinwohl orientierte Strukturen zu gewährleisten. Somit sieht sich auch die staatliche Förderung des Spitzensports einem Legitimationsdruck ausgesetzt, seinen Zweck für das Allgemeinwohl erklären zu müssen. Inhalt des vorliegenden Beitrags ist es, zunächst die Widersprüchlichkeit darzulegen, in die eine rein erfolgsorientierte Begründung des Spitzensports führt, um dann gerade die Perfektionierung etwas Nicht-Notwendigen als notwendige Vorbildfunktion für eine Zivilgesellschaft zu entfalten. Über die Akzeptanz der Nicht-Notwendigkeit setzt dies jedoch voraus, auch die Unverfügbarkeit als Wesen des Spitzensports anzunehmen. Somit führt die Legitimation des Spitzensports vielmehr zu einer hermeneutischen Herausforderung, das Einzigartige, was uns am meisten berührt, verständlich werden zu lassen, ohne es erklären zu müssen. Summary: In the Federal Republic of Germany, the use of state funds is aimed at guaranteeing structures that are capable of action and oriented toward a common good. Thus, top-level sport is also under pressure to legitimize its purpose for the common good. This article aims, first of all, at explaining the contradictory nature of a purely success-oriented justification of top-level sport, in order to then explicate how the very perfection of something non-necessary functions as a necessary model for a civil society. The acceptance of non-necessity, however, presupposes the acceptance of uncontrollability as the essence of top-level sport. Thus, the legitimation of top-level sport in fact leads to a hermeneutic challenge to make the unique, what touches us most, understandable without having to explain it. [ABSTRACT FROM AUTHOR] |