Der politische Aushandlungsprozess um die Ehe für alle zwischen Konservatismus und Moderne.

Autor: Exner-Krikorian, Sabine
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Zdroj: Paragrana; Aug2022, Vol. 31 Issue 1, p249-260, 12p
Abstrakt: 2021 jährte sich zum zwanzigsten Mal die Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes und damit der Eingetragenen Lebenspartnerschaft als das erste Rechtsinstitut für gleichgeschlechtliche Paare. 2017 löste die Ehe die Lebenspartnerschaft ab, allerdings nicht mit allen Rechten einer Ehe wie zwischen heterosexuellen Personen. Der Aushandlungsprozess zur sogenannten Ehe für alle ist insbesondere für religionswissenschaftliche Fragestellungen erkenntnisreich. Am Beispiel des Diskurses um die Einführung der gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland 2015 und dem Referendum in Irland als diskursivem Ereignis zeigt die Autorin, wie politische Akteur*innen in einem zeitgenössischen Deutungskampf um die Bedeutung von Ehe wetteifern und dabei mit der Diskursprämisse einer angenommenen Moderne die Dichotomie von religiös vs. säkular sowie weitere Narrative von und über Religion(en) zur Selbst- und Fremdpositionierungen sowie für ihre Koalitions- und Oppositionsbildungen einsetzen. Die Analyse verwendet einen zeit-, akteurs- und arenaspezifischen Ansatz und verknüpft methodologisch die Wissenssoziologische Diskursanalyse (WDA) mit einem religionswissenschaftlichen Erkenntnisinteresse. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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