Hadewijch: Lieder. Originaltext, Kommentar, Übersetzung und Melodien, hg., eingel., übers. u. komm. v. Veerle Fraeters u. Frank Willaert, mit einer Rekonstruktion der Melodien v. Louis Peter Grijp †, aus dem Niederländischen übers. v. Rita Schlusemann, Berlin u. Boston: de Gruyter 2016, 462 S

Autor: Hellgardt, Ernst, Welker, Lorenz
Předmět:
Zdroj: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur; Dec2019, Vol. 141 Issue 4, p563-584, 22p
Abstrakt: Aus Hadewijchs Schriften selbst - das sind neben den 45 Liedern drei Textkomplexe: erstens die 15 ›Visioenen‹ mit der ihnen angehängten ›Lijst der volmaecten‹, Eine Übersetzung sowohl der ›Visioenen‹ als auch der ›Lijst‹ ins Neuhochdeutsche bietet: Hadewijch. Reihenstrophen (Lied 40 und 43) vorkommen (nur zwei Reime pro Strophe, wobei manchmal nicht nur der Reim, sondern der ganze Wortlaut des Verses in Abwandlung wiederholt ist [Lied 40, Lied 43, hier sogar mit I rim estramp i , d. h., der innerhalb der Strophe korrespondezlose Schlussvers reimt mit den Schlussversen der übrigen Strophen]). Zum Schluss möchte ich noch einige Überlegungen zum Lied 5, I Ay, in welken soe verbaerd de tijt i , anschließen, das in Versbau und Strophenform mit der weitverbreiteten Sequenz I Mariae praeconio i korrespondiert (wobei freilich auch hier die Unterschiede zwischen dem silbenzählenden lateinischen Vers und dem Hebungen zählenden niederländischen in Rechnung zu stellen sind) und überdies im jeweils letzten Vers einer jeden niederländischen Strophe den jeweiligen Schlussvers der lateinischen Strophen aufnimmt. Die jeweils letzten Verse der Strophen 1a, 1b, 2b, 3a und 3b Hadewijchs führen über ein niederländisches Wort auf das lateinische Zitat hin, das nicht als belangloser Zierrat zu lesen ist, sondern das Zitat in einen signifikanten Kontext einbettet, bis hin zur Erweiterung der Aussage der Sequenzzeile I es i / I et regina i zu I vrouwe et regina i . [Extracted from the article]
Databáze: Complementary Index