Abstrakt: |
Die vorliegende Untersuchung geht in Anlehnung an die von Pateman entwickelten Spillover-Hypothese der Frage nach, ob und wie sich berufliche Partizipation auf das Ausmaß von politischem Interesse und politischer Beteiligung auswirken. Auf der Basis von Längsschnittdaten des Sozioökonomischen Panels stellt sich heraus, dass sich das politische Interesse intraindividuell verstärkt, wenn die berufliche Autonomie zunimmt. Dieser Effekt wird allerdings nur sichtbar, wenn direkt nach den Arbeitsbedingungen gefragt wird. Ein Zuwachs an beruflicher Führungsverantwortung hat dagegen keinen Einfluss auf das Politikinteresse oder die politische Beteiligung. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse auf erhebliche Selektionseffekte und die Relevanz früherer politischer Sozialisationserfahrungen hin. Ein Großteil des politischen Interesses und der politischen Beteiligung scheint dabei auf zurückliegende politische Lernerfahrungen und die soziale Herkunft der Befragten zurückzuführen zu sein. Following the spillover hypothesis developed by Pateman, this article examines if and how the level of political interest and participation is affected by occupational characteristics. Using data from the German Socio-Economic Panel (GSOEP), the analyses show an intra-individual increase of political interest, if the level of occupational autonomy is rising. However, to see this effect one has to focus on questions directly asking for the working conditions. In contrast, increasing managerial responsibility does not lead to higher political interest or participation. Further, the results indicate that there are strong selection effects and early political socialization is of great importance. Thereby, a large part of political engagement is due to previous learning processes and the social background. [ABSTRACT FROM AUTHOR] |