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Bereits seit zehn Jahren arbeiten soziale Bewegungsakteur*innen in Deutschland (und darüber hinaus) mit den Konzepten „Postwachstum" und „Degrowth". Dieser Artikel skizziert die Entwicklung und inhaltlichen Grundpfeiler der Degrowth-Bewegung und geht der Frage nach, ob sich das Konzept über die Jahre überlebt oder bewährt hat. Ausgehend von den Erfahrungen der Bewegung für Klimagerechtigkeit wird aufgezeigt, wo zukünftig strategische Hürden und Potentiale liegen. Eingegangen wird dabei insbesondere auf (1) die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Perspektive, (2) die Bedeutung institutioneller Arrangements, (3) die Rolle des Faktors Arbeit sowie (4) den Einfluss sozialer Macht und Herrschaft. Es wird konstatiert, dass wenn es der Degrowth Bewegung gelingt Antworten auf die im Text aufgeworfenen Fragen zu finden, strategische Rückschlüsse daraus zu ziehen und in ihre Praxis zu übersetzen, sie sich noch lange nicht überlebt hat und in der Lage sein wird, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Social movement actors in Germany (and beyond) have been working with the concepts of postgrowth and degrowth for ten years now. This article outlines the development and important elements of the Degrowth Movement. Furthermore, it explores the question of if the concept withered away over the years or whether it has proven itself. Based on the experiences of the Climate Justice Movement, future strategic potential and obstacles are identified. Particular attention is given to (1) the need for a comprehensive perspective, (2) the importance of institutional arrangements, (3) the role of labour, and (4) the influence of social power and domination. The authors conclude that if the Degrowth Movement succeeds in finding answers to the questions raised in the text, if it draws strategic conclusions from them and translates them into their practice, it will not wither away in the near future, but will be able to face new challenges. [ABSTRACT FROM AUTHOR] |