'Neue Medien' = 'Neue Lernkultur'?: Eine Untersuchung des Lehrhandelns mit digital gestützten Lernformen und -werkzeugen im Kontext der Realisierung einer 'Neuen Lernkultur'
Autor: | Riedel, Jana |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2023 |
Předmět: | |
Druh dokumentu: | Text<br />Doctoral Thesis |
Popis: | Die vorliegende Arbeit untersucht die Einsatzformen digital gestützter Lernformen und -werkzeuge an staatlichen sächsischen Hochschulen und ordnet den IST-Stand in die Realisierung eines „neuen“ Lernkulturparadigmas ein. Dabei nutzt die Arbeit einen funktionalistischen Ansatz zur Analyse von Lernkulturen, welcher diese als gestaltbar und anhand von Variablen beschreibbar begreift. Hierfür wird ein Instrument entwickelt, das explizit die verwendeten digital gestützten Lernformen und -werkzeuge betrachtet. Damit werden bisherige Analysen zu organisationalen Lernkulturen erstmalig um eine mikrodidaktische Ebene ergänzt und für den Kontext von Hochschullehre angewendet. Anhand des im deutschsprachigen Raum noch wenig beachteten conversational frameworks von Diana Laurillard (2002) werden die untersuchten digital gestützten Lernformen und -werkzeuge unterschiedlichen Prozessen des Rahmenmodells zugeordnet. Es wird als pädagogisches Modell genutzt, um das bisher vor allem normativ besetzte didaktische Schlagwort einer „Neuen Lernkultur“ der wissenschaftlichen Analyse zuzuführen. Der in der empirischen Analyse erhobene IST-Stand eingesetzter digital gestützter Lernformen und -werkzeuge wird auf diese Weise hinsichtlich seines Beitrags zur Erfüllung der unterschiedlichen Funktionen im Lernprozess eingeordnet. Die Datengrundlage umfasst eine Online-Befragung (N = 545) von Lehrenden an staatlichen sächsischen Hochschulen sowie kombinierte Fokusgruppeninterviews und -diskussionen (N = 35) an verschiedenen Hochschulstandorten in Sachsen. Die Datenerhebung fand im Jahr 2016 statt und bildet somit den Stand vor dem pandemiebedingten Digitalisierungsschub ab. Die Arbeit prüft daher zusätzlich Studien, die in den Jahren des pandemiebedingt eingeschränkten Regelbetriebs durchgeführt wurden. Die grundsätzliche Tendenz einer dominierenden Nutzung von narrativen Medienformaten wie Texten, Präsentationen oder Videos zeigt sich zu beiden Erhebungszeitpunkten. Auf Basis dieser Ergebnisse verdeutlicht die Arbeit, dass das Lehrhandeln mit digital gestützten Lernformen und -werkzeugen überwiegend einen wissensvermittelnden Anspruch verfolgt und die Potenziale des Medieneinsatzes zur Unterstützung von Feedback, Kommunikation und Kooperation/Kollaboration nur geringfügig ausgefüllt werden. Dennoch verweisen die Ergebnisse darauf, dass eine Erweiterung des Einsatzportfolios digital gestützter Lernformen und -werkzeuge im Sinne einer „Neuen Lernkultur“ stattfinden kann. Dabei unterscheiden sich Lehrende, die überwiegend narrative Medienformate einsetzen, von Lehrenden, die vielfältige Szenarien mit kommunikations- und kollaborationsunterstützenden Lernformen nutzen, in Bezug auf den Status, den Hochschultyp, den Fachbereich, die bisherigen Weiterbildungsteilnahmen und die Wahrnehmung der Rahmenbedingungen. Die Arbeit schlussfolgert daraus, dass gemäß der Gestaltbarkeit von Lernkulturen die Entwicklung einer „Neuen Lernkultur“ an Hochschulen durch entsprechende Rahmenbedingungen weiter gefördert werden kann. Hierfür werden Handlungsempfehlungen formuliert.:Verzeichnis der Anlagen 4 Abbildungsverzeichnis 5 Tabellenverzeichnis 7 Verwendete Abkürzungen 8 Zusammenfassung 9 Summary 10 Überblick der Beiträge im kumulativen Promotionsverfahren 11 Danksagung 14 1. Zielstellung und Einordnung der Arbeit 16 1.1. Einleitung 16 1.2. Relevanz des Themas 17 1.3. Aufbau der Arbeit 20 2. Theoretische Grundlagen I: Lernkulturen als Untersuchungsgegenstand 22 2.1. Zugänge zum Konstrukt der Lernkultur 22 2.2. Funktionalistisches Verständnis von Lernkulturen 23 2.2.1. Methodische Zugänge zur Beschreibung von Lernkulturen 23 2.2.2. Organisationales Lernen und Lernkulturentwicklung 24 2.3. Lernkulturen als Schlagwort der Didaktik 27 2.3.1. Begründung einer „Neuen Lernkultur“ aus gesellschaftlichen Trends 28 2.3.2. Didaktische Begründungen für eine „Neue Lernkultur“ 29 2.3.3. Merkmale einer „Neuen Lernkultur“ 32 2.4. Nutzung des Schlagworts „Lernkultur“ als Analyse-Rahmen im funktionalistischen Verständnis 35 3. Theoretische Grundlagen II: Digitale Medien und „Neue Lernkultur“ 37 3.1. Potenziale digitaler Medien für das Lernen 37 3.2. (Digitale) Medien, Werkzeuge, Lernformen - eine begriffliche Einordnung 43 3.3. Klassifikationsansätze zur Untersuchung des Medieneinsatzes 45 3.4. Eignung der Ansätze zur Untersuchung von Lernkulturen 54 4. Methodisches Vorgehen 59 4.1. Forschungsfragen 59 4.2. Untersuchungsdesign 60 4.2.1. Standardisierte Befragung 62 4.2.2. Fokusgruppen 75 5. Erhebungsergebnisse und Beantwortung der Forschungsfragen 81 5.1. Einsatzformen digital gestützter Lernformen und -werkzeuge im Kontext eines sächsischen Bildungsraums 81 5.2. Fachspezifische Nutzungsunterschiede beim Einsatz digital gestützter Lernformen und -werkzeuge 85 5.3. Veränderungen des Lehrhandelns mit digital gestützten Lernformen und werkzeugen 86 5.4. Förderliche und hinderliche Faktoren beim Einsatz digital gestützter Lernformen und –werkzeuge 90 5.4.1. Beurteilung der Faktoren durch die unterschiedlichen Cluster 95 5.4.2. Förderliche und hinderliche Faktoren in Bezug auf das E-Assessment 97 5.5. Zusammenfassung der Ergebnisse 100 6. Einordnung der Ergebnisse im Vergleich zu anderen Erhebungen 102 6.1. Bundesweite Erhebungen im Erhebungszeitraum 2016 102 6.2. Erhebungen zum Einsatz digital gestützter Lehr- und Lernformen während der pandemiebedingten Einschränkungen (2020-2022) 105 7. Handlungsempfehlungen für die Entwicklung „Neuer Lernkulturen“ 108 7.1. Empfehlungen für die Ebene der Hochschulen 108 7.1.1. Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Lehrtätigkeit 109 7.1.2. Unterstützung von Reflexion der eigenen Rollen im Lehr-Lernprozess 114 7.2. Empfehlungen für die Ebene der Landespolitik 116 8. Schlussbetrachtung und Diskussion 122 8.1. Wissenschaftliche Diskussion der Ergebnisse 122 8.2. Kritische Würdigung 124 8.3. Forschungsdesiderate und Ausblick 127 Literatur 131 This thesis examines the forms of use of digitally supported learning forms and tools at Saxon state universities and classifies the current status in the realisation of a 'new' learning culture paradigm. The work uses a functionalist approach to the analysis of learning cultures, which understands them as designable and describable on the basis of variables. For this purpose, an instrument is developed that enables the recording of variables at the level of the digitally supported learning forms and tools used. This is the first time that previous analyses of organizational learning cultures have been supplemented by a microdidactic level and applied to the context of university teaching. Using the conversational framework by Diana Laurillard (2002), which has received little attention in the German-speaking world, the digitally supported learning forms and tools examined are assigned to different processes of the framework model. It is used as a pedagogical model to scientifically analyse the didactic buzzword of a 'New Learning Culture', which has so far mainly been normative. This makes it possible to classify the current status of digitally supported learning forms and tools used in the empirical analysis with regard to their contribution to fulfilling the different dimensions of the learning process. The data basis comprises an online survey (N = 545) of teachers at Saxon state universities as well as combined focus group interviews and discussions (N = 35) at various university locations in Saxony. The data collection took place in 2016 and thus represents the status before the pandemic-related digitalisation boost. The work therefore additionally examines studies that were conducted in the years of the pandemic-related restricted regular operation in order to classify the results in the current state of development. The basic tendency of a dominant use of narrative media formats such as texts, presentations or videos is evident at both survey times. On the basis of these results, the thesis makes it clear that teaching with digitally supported learning forms and tools predominantly pursues a knowledge transfer claim and that the potentials of the use of media to support feedback, communication, cooperation and collaboration are only slightly fulfilled. Nevertheless, the results indicate that an expansion of the portfolio of digitally supported learning forms and tools can take place in the sense of a 'new learning culture'. In this context, those teachers who predominantly use narrative media formats differ from those teachers who use diverse scenarios with communication- and collaboration-supported learning forms in terms of status, type of higher education institution, discipline, previous participation in continuing education and perception of the framework conditions. The work concludes that according to the designability of learning cultures, the development of a 'New Learning Culture' at universities can be further promoted by appropriate framework conditions. Recommendations for action are formulated for this purpose.:Verzeichnis der Anlagen 4 Abbildungsverzeichnis 5 Tabellenverzeichnis 7 Verwendete Abkürzungen 8 Zusammenfassung 9 Summary 10 Überblick der Beiträge im kumulativen Promotionsverfahren 11 Danksagung 14 1. Zielstellung und Einordnung der Arbeit 16 1.1. Einleitung 16 1.2. Relevanz des Themas 17 1.3. Aufbau der Arbeit 20 2. Theoretische Grundlagen I: Lernkulturen als Untersuchungsgegenstand 22 2.1. Zugänge zum Konstrukt der Lernkultur 22 2.2. Funktionalistisches Verständnis von Lernkulturen 23 2.2.1. Methodische Zugänge zur Beschreibung von Lernkulturen 23 2.2.2. Organisationales Lernen und Lernkulturentwicklung 24 2.3. Lernkulturen als Schlagwort der Didaktik 27 2.3.1. Begründung einer „Neuen Lernkultur“ aus gesellschaftlichen Trends 28 2.3.2. Didaktische Begründungen für eine „Neue Lernkultur“ 29 2.3.3. Merkmale einer „Neuen Lernkultur“ 32 2.4. Nutzung des Schlagworts „Lernkultur“ als Analyse-Rahmen im funktionalistischen Verständnis 35 3. Theoretische Grundlagen II: Digitale Medien und „Neue Lernkultur“ 37 3.1. Potenziale digitaler Medien für das Lernen 37 3.2. (Digitale) Medien, Werkzeuge, Lernformen - eine begriffliche Einordnung 43 3.3. Klassifikationsansätze zur Untersuchung des Medieneinsatzes 45 3.4. Eignung der Ansätze zur Untersuchung von Lernkulturen 54 4. Methodisches Vorgehen 59 4.1. Forschungsfragen 59 4.2. Untersuchungsdesign 60 4.2.1. Standardisierte Befragung 62 4.2.2. Fokusgruppen 75 5. Erhebungsergebnisse und Beantwortung der Forschungsfragen 81 5.1. Einsatzformen digital gestützter Lernformen und -werkzeuge im Kontext eines sächsischen Bildungsraums 81 5.2. Fachspezifische Nutzungsunterschiede beim Einsatz digital gestützter Lernformen und -werkzeuge 85 5.3. Veränderungen des Lehrhandelns mit digital gestützten Lernformen und werkzeugen 86 5.4. Förderliche und hinderliche Faktoren beim Einsatz digital gestützter Lernformen und –werkzeuge 90 5.4.1. Beurteilung der Faktoren durch die unterschiedlichen Cluster 95 5.4.2. Förderliche und hinderliche Faktoren in Bezug auf das E-Assessment 97 5.5. Zusammenfassung der Ergebnisse 100 6. Einordnung der Ergebnisse im Vergleich zu anderen Erhebungen 102 6.1. Bundesweite Erhebungen im Erhebungszeitraum 2016 102 6.2. Erhebungen zum Einsatz digital gestützter Lehr- und Lernformen während der pandemiebedingten Einschränkungen (2020-2022) 105 7. Handlungsempfehlungen für die Entwicklung „Neuer Lernkulturen“ 108 7.1. Empfehlungen für die Ebene der Hochschulen 108 7.1.1. Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Lehrtätigkeit 109 7.1.2. Unterstützung von Reflexion der eigenen Rollen im Lehr-Lernprozess 114 7.2. Empfehlungen für die Ebene der Landespolitik 116 8. Schlussbetrachtung und Diskussion 122 8.1. Wissenschaftliche Diskussion der Ergebnisse 122 8.2. Kritische Würdigung 124 8.3. Forschungsdesiderate und Ausblick 127 Literatur 131 |
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