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Die vorliegende Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung zur Ökologie der Gefäßpflanzen in einem überschwemmungsgeprägten Tieflandregenwald im Süden Venezuelas, die zwischen Juni 1999 und August 2000 durchgeführt wurde. Anlass für die Untersuchung war die Beobachtung der unerwarteten lokalen Dominanz einer Baumart, die typischerweise vereinzelt in älteren Sekundär- und Primärwäldern zu finden ist. Ziele der Arbeit waren (1) die Aufklärung der funktionalen Zusammenhänge, die zur Entstehung der Dominanz der Art führten sowie (2) die Ermittlung der Alpha- und Betadiversität (floristische Variation) im untersuchten Gebiet und (3) der sie beeinflussenden Umweltfaktoren. Die Ergebnisse sind: 1. Die Entstehung der räumlich und zeitlich begrenzten Dominanz der Baumart ist das Resultat eines komplexen Zusammenspiels aus spezifischen Umweltfaktoren, Etablierungserfolg und interspezifischer Konkurrenz nach einer initialen Störung durch ein oder mehrere Brandereignisse, die vermutlich anthropogener Natur waren. 2. Die Gesamtartenzahl an Gehölzen mit einem Stammdurchmesser ≥ 10 cm bezogen auf einen Hektar beträgt 145 Arten, eine Zahl, die als typisch für die Region betrachtet werden kann. Für dieselbe Fläche wurden 34 Unterwuchs- und 38 Epiphytenarten registriert. 3. Die Unterschiede in der Alpha- und Betadiversität (floristischen Variation) korrelieren mit Umweltfaktoren (z. B. Geländehöhe, Bodenfaktoren), die direkt oder indirekt die Wirkung des wechselnden Fluss- und Grundwasserstandes widerspiegeln. |