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Kleiderstoffe sind unsere zweite Haut - und die erste für jedermann sichtbare. Doch was genau ist es, das uns an diesen bunten Hüllen so fasziniert? Und wie überhaupt können solch ästhetische Qualitäten entstehen, in einem industriellen Kontext, der so sehr von technischen und kommerziellen Bedingungen bestimmt wird? Kein anderes Material macht eine so grundlegende Wandlung vom Gestaltungsträger zum Gestaltungsmittel durch und wird somit Objekt einer völlig neuen Art von Ausformung, zum Kleidungsstück. Mit vielen farbigen Abbildungen exemplarischer Stoffe und Kleider zeigt Claudia Wisniewski diesen Entwicklungsprozess auf. Hierzu beschäftigt sie sich mit der Druck-Kleiderstoffproduktion der Vereinigten Seidenwebereien AG, Krefeld (Verseidag), einst einer der renommiertesten westdeutschen Großbetriebe dieser Art, und liefert so umfassende Einblicke in die künstlerischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge zwischen bildhaftem Textilmaterial und der Kleidung des 20. Jahrhunderts. Hier standen Material und Mode immer in besonders enger Verbindung - in einem nicht zuletzt historischen Prozess, der Künstler und Industrie, politische und gesellschaftliche Einflüsse miteinander versponn. |