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This dissertation consists of three empirical essays on migration and labor economics, with a particular focus on the evaluation of policy interventions in Germany. The three essays analyze three reforms and their effects on immigrants and establishments on the labor market. The first two essays investigate the effect of policy instruments on immigrant integration in Germany. The policy instruments under consideration are naturalization and voting rights acquisition in Germany. The third study analyzes the impact of dismissal protection regulations on small German establishments. The first study investigates the causal impact of naturalization on the labor market outcomes of immigrants in Germany. The study includes 3 different outcome groups: indicators of labor market access, outcomes describing success on the labor market and measures of investment in host-country specific human capital. The analysis focuses on two reforms of German citizenship laws in 1991 and 2000, which introduced and changed minimum residency duration requirements for German citizenship eligibility. The study exploits the exogenous variation generated by these two reforms in naturalization regulations and applies an instrumental variable estimation strategy. It uses a novel dataset collected by the Institute of Employment Research (IAB) in cooperation with the German Socio-Economic Panel (SOEP), the IAB-SOEP Migration sample. This dataset provides detailed information on recent immigrants and their migration biographies, which allows a precise calculation of eligibility for citizenship. The estimation sample consists of first-generation immigrants born abroad, aged 17-65, and who had not obtained German citizenship at birth. After taking into account the potential endogeneity of naturalization, the findings reveal that male immigrants' labor market outcomes do not benefit significantly from naturalization. In contrast, naturalization decreases the risks of unemployment and welfare dependence and increases employment stability for female immigrants. The second study analyzes the causal effects of non-citizen voting rights in municipal elections on the integration of EU immigrants in Germany. The analysis considers the following outcomes as measures for immigrant integration: subjective well-being, German language skills, the intention to stay in Germany permanently and identifying as a German. The analysis exploits a late-1995 extension of voting rights in German municipal elections to non-German European Union citizens residing in Germany to identify a causal effect of voting rights. The study applies difference-in-differences techniques using this reform as a source of exogenous variation in voting eligibility. Greek and Italian immigrants who acquire municipal voting rights serve as the treatment group, while the control group consists of Turkish immigrants. Using a representative longitudinal survey dataset, the German SOEP, the findings suggest that there is no significant effect of extending municipal voting rights to EU immigrants on any of the analyzed integration outcomes. The final study examines the causal effects of relaxed dismissal protection on worker flows and hire quality in small establishments in Germany. To identify the causal effects of dismissal protection regulations, the study exploits a change in German dismissal protection law in 2004, which raised the establishment size threshold from more than five to more than 10 full-time equivalent (FTE) workers. This reform serves as a source of exogenous variation in dismissal protection coverage in a difference-in-differences estimation framework. While the treatment group consists of establishments with 5.75 to 9.25 FTE workers, establishments with 10.75 to 20 FTE employees form the control group. The worker flow outcomes include the number of hirings and separations within a given year, and the respective hiring and separation rates. Using the unique linked employer-employee administrative data provided by the IAB, I find a positive significant effect on both hirings and separations in establishments. The increase in separations is smaller in magnitude and associated with a time lag. Incumbent workers maintaining their protections after the reform could explain this. In contrast, I do not find any effects of relaxed dismissal protection on the minimum or the spread of hire quality. Diese Dissertation besteht aus drei eigenständigen Forschungsaufsätzen zu Migrations- und Arbeitsmarktökonomie mit besonderem Schwerpunkt auf der Bewertung wirtschaftspolitischer Maßnahmen in Deutschland. Die drei Aufsätze analysieren drei Reformen und deren Auswirkungen auf Einwanderer und Betriebe auf dem Arbeitsmarkt. Die ersten beiden Aufsätze untersuchen die Auswirkungen von Politikinstrumenten auf die Integration von Zuwanderern in Deutschland. Als politische Instrumente werden die Einbürgerung und der Erwerb von Wahlrechten in Deutschland betrachtet. Der dritte Aufsatz untersucht die Auswirkungen von Kündigungsschutzregelungen auf kleine deutsche Betriebe. Die erste Studie untersucht die kausalen Auswirkungen der Einbürgerung auf die Arbeitsmarktergebnisse von Zuwanderern in Deutschland. Die Studie untersucht drei verschiedene Gruppen von Zielgrößen: Indikatoren für den Zugang zum Arbeitsmarkt, Indikatoren, die den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt beschreiben, und Investitionen in das für das Gastland spezifische Humankapital. Die Analyse konzentriert sich auf zwei Reformen des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts in den Jahren 1991 und 2000, mit denen Mindestanforderungen an die Aufenthaltsdauer für die deutsche Staatsbürgerschaft eingeführt und geändert wurden. Die Studie nutzt die exogene Variation, die durch diese beiden Reformen der Einbürgerungsvorschriften erzeugt wird, und wendet einen Instrumentenvariablenschätzer an. Dabei wird ein neuartiger Datensatz verwendet, die IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit dem Sozioökonomischen Panel (SOEP), erhoben wurde. Dieser Datensatz enthält detaillierte Informationen über neu eingewanderte Personen und ihre Migrationsbiographien, was eine genaue Berechnung der Berechtigung zur Einbürgerung ermöglicht. Bei der Stichprobe handelt es sich um Zuwanderer der ersten Generation, die im Ausland geboren und zwischen 17 und 65 Jahre alt sind und bei der Geburt keine deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben. Unter Berücksichtigung der potenziellen Endogenität der Einbürgerung zeigen die Ergebnisse, dass die Arbeitsmarktergebnisse männlicher Einwanderer von der Einbürgerung nicht wesentlich profitieren. Im Gegensatz dazu verringert die Einbürgerung das Risiko von Arbeitslosigkeit und Wohlfahrtsabhängigkeit und erhöht die Beschäftigungsstabilität für weibliche Einwanderer. Die zweite Studie analysiert die kausalen Auswirkungen des Wahlrechts von nichtdeutschen Bürger der Europäischen Union bei Kommunalwahlen auf deren Integration in Deutschland. Als Maßstäbe für die Integration von Migranten werden in der Analyse folgende Zielgrößen betrachtet: subjektives Wohlbefinden, Deutschkenntnisse, die Absicht, dauerhaft in Deutschland zu bleiben und die Identifikation als Deutscher. Die Analyse nutzt eine Ende 1995 erfolgte Ausweitung des Wahlrechts bei deutschen Kommunalwahlen auf nichtdeutsche Bürger der Europäischen Union, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, um einen kausalen Effekt des Wahlrechts zu ermitteln. Die Studie wendet Difference-in-Differences-Techniken an, die diese Reform als Quelle für exogene Variation der Wahlberechtigung verwenden. Als Behandlungsgruppe dienen griechische und italienische Einwanderer, die kommunale Stimmrechte erwerben, während die Kontrollgruppe aus türkischen Einwanderern besteht. Anhand eines repräsentativen Längsschnittdatensatzes, dem deutschen SOEP, lässt sich feststellen, dass die Ausweitung des kommunalen Wahlrechts auf EU-Zuwanderer keinen wesentlichen Einfluss auf die analysierten Integrationszielgrößen hat. Die letzte Studie untersucht die kausalen Auswirkungen eines gelockerten Kündigungsschutzes auf die Arbeitnehmerströme und die Qualität von Neueinstellungen in kleinen Betrieben in Deutschland. Um die kausalen Auswirkungen von Kündigungsschutzbestimmungen zu ermitteln, nutzt die Studie eine Änderung des deutschen Kündigungsschutzgesetzes im Jahr 2004, mit der die Betriebsgrößenschwelle von mehr als fünf auf mehr als 10 Vollzeitäquivalente angehoben wurde. Diese Reform dient als Quelle für exogene Variation in der Kündigungsschutzdeckung in einem Difference-in-Differences-Ansatz. Während die Behandlungsgruppe aus Betrieben mit 5,75 bis 9,25 Vollzeitkräften besteht, bilden Betriebe mit 10,75 bis 20 Vollzeitkräften die Kontrollgruppe. Die Arbeitnehmerströme umfassen die Anzahl der Einstellungen und Trennungen innerhalb eines bestimmten Jahres sowie die jeweiligen Einstellungs- und Trennungsquoten. Anhand der verknüpften administrativen Daten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die vom IAB zur Verfügung gestellt werden, finde ich einen positiven signifikanten Effekt sowohl auf Einstellungen als auch auf die Trennungen in Betrieben. Die Zunahme der Trennungen ist betragsmäßig geringer und mit einer Zeitverzögerung verbunden. Die amtierenden Arbeitnehmer, die ihren Schutz nach der Reform aufrechterhalten, könnten dies erklären. Im Gegensatz dazu finde ich keine Auswirkungen eines gelockerten Kündigungsschutzes auf das Minimum oder die Streuung der Qualität von Neueinstellungen. |