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Seit geraumer Zeit, nicht zuletzt unter dem Einfluss des Klimawandels, nimmt das Interesse der Ethnologie an den Methoden einiger Nachbardisziplinen im Sinne der interdisziplinären Zusammenarbeit zu. Hierbei spielen die Geographie und in besonderem Maße fernerkundliche Methoden sowie räumliche Analysen eine herausragende Rolle. Ebenso wie, im Kontext diachroner Analysen, die Methoden der Geoarchäologie zur Erfassung der lokalen Historie. Um diese Forschungsansatze den Studierenden der Ethnologie nahezubringen habe ich Frau Mirijam Zickel gebeten mir ihre Masterarbeit, die von Herrn Prof. Dr. Georg Bareth und Frau Dr. Astrid Röpke betreut und mit dem zweiten Platz des Dr. Prill Preises 2020 der Gesellschaft für Erdkunde ausgezeichnet wurde, in leicht veränderter Form, für meine Reihe zur Verfügung zu stellen. Nach einer allgemeinen Darstellung der Methoden der Fernerkundung zeigt Frau Zickel am Beispiel transhumanter Ait Atta auf deren Sommerweiden im Hohen Atlas, wie durch die räumliche Analyse von Fernerkundungsdaten und unter Einbezug von geoarchäologischen Informationen, Erkenntnisse uber die Aufenthaltsplätze der Nomaden im Sommerlager gewonnen werden können. Hierbei zeigt sich, dass die Viehpferche der Nomaden eine zentrale Rolle für die räumliche und zeitliche Erfassung von Transhumanz im Untersuchungsgebiet spielen können. Weiterhin ist es ihr gelungen, mit unterschiedlichen, einander ergänzenden Methoden der Fernerkundung die ökologische Situation des Gebietes und insbesondere der Pferchstandorte zu beleuchten. Ihre Arbeit eröffnet eine neue Perspektive, um die Mensch-Umweltbeziehung im semiariden Bergland von Marokko zu erfassen. |