How Does Unemployment Affect Well-Being and Chronic Stress?
Autor: | Lawes, M. |
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Jazyk: | angličtina |
Rok vydání: | 2023 |
Předmět: | |
DOI: | 10.17169/refubium-37108 |
Popis: | The goal of this dissertation is to advance our understanding of how unemployment affects well-being and chronic stress. Specifically, three empirical studies that examine the timing of and interindividual differences in the effects of unemployment on various indicators of well-being and stress were conducted based on prospective monthly panel data of initially employed German jobseekers. Study I examined changes in facets of cognitive, affective, and eudaimonic well-being that occurred between the last month in employment and the first month in unemployment to identify the immediate effects of unemployment. A control-group design was applied to approximate these effects in a causal modeling framework. Moreover, it was explored whether the various well-being facets change within the first few months of unemployment (i.e., short-term adaptation). The results show that unemployment had an immediate negative effect on life satisfaction and income satisfaction but no effects on the other well-being facets. Moreover, there was generally no evidence for short-term adaptation to unemployment. Study II focused on interindividual differences in unemployment-related well-being changes as well as causes thereof. In particular, it examined whether pre-unemployment levels of psychological well-being moderate the effects of unemployment on cognitive and affective well-being facets in various contexts of unemployment. The results indicate that individuals substantially differed in their unemployment-related well-being changes across all examined well-being facets. However, the six dimensions of psychological well-being did generally not moderate the effects of unemployment regardless of why individuals lost their jobs and how individuals rated their re-employment prospects. Further, unemployment had stronger detrimental effects on the examined well-being facets when re-employment expectations were low. In contrast, being unemployed with good re-employment prospects was related to increases in several well-being facets (e.g., leisure satisfaction, feeling awake). Study III examined whether unemployment is associated with changes in hair cortisol, a reliable biomarker for chronic stress. No general effects of the current employment status on hair cortisol were found. However, differences in re-employment expectations during unemployment were associated with differential changes in hair cortisol levels. Specifically, individuals who reported low hopes for finding a new job after having been unemployed for several months showed significantly greater increases in hair cortisol levels compared to continuously employed individuals or unemployed individuals with good re-employment prospects. Moreover, unemployment was differentially related to perceived stress and hair cortisol, indicating that hair cortisol and self-reported stress capture different aspects of stress. Taken together, the present dissertation contributes to the literature on how and in which circumstances unemployment affects well-being and chronic stress in three ways. First, it provides novel insights into the temporal unfolding of the effects of unemployment on various well-being indicators in close proximity to job loss (Study I). Second, it emphasizes that individuals differ in their reactions to unemployment and highlights that situational circumstances like the reason for job loss and re-employment expectations during unemployment are important sources of these interindividual differences. In contrast, pre-unemployment well-being levels do generally not seem to matter for how strongly unemployment affects well-being (Study II). Third, it provides first longitudinal evidence that unemployment can be harmful to the cortisol system when individuals still have poor re-employment prospects after having been unemployed for several months (Study III). Die vorliegende Dissertation hat zum Ziel, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Arbeitslosigkeit auf verschiedene Wohlbefindensfacetten und chronischen Stress auswirkt. Hierfür wurden drei empirische Studien auf Basis von Daten einer monatlichen Paneluntersuchung von anfänglich beschäftigten Arbeitsuchenden in Deutschland durchgeführt. Studie I untersuchte die unmittelbaren Effekte von Arbeitslosigkeit auf verschiedene kognitive, affektive und eudaimonische Wohlbefindensfacetten. Um die Effekte in einem kausalen Modellierungsrahmen schätzen zu können, wurde auf ein Kontrollgruppendesign zurückgegriffen. Außerdem wurde untersucht, ob sich die verschiedenen Facetten des Wohlbefindens in den ersten Monaten der Arbeitslosigkeit verändern. Die Ergebnisse zeigten, dass Arbeitslosigkeit unmittelbare negative Effekte auf die Lebenszufriedenheit und die Zufriedenheit mit dem Haushaltseinkommen hatte. Bezüglich der weiteren untersuchten Wohlbefindensfacetten gab es hingegen keine unmittelbaren Effekte der Arbeitslosigkeit. Zudem veränderte sich das Wohlbefinden in den ersten Monaten der Arbeitslosigkeit generell nicht. Dies deutet darauf hin, dass es keine kurzfristige Adaptation an Arbeitslosigkeit gibt. Studie II betrachtet interindividuelle Unterschiede in arbeitslosigkeitsbedingten Veränderungen des kognitiven und affektiven Wohlbefindens sowie Ursachen für diese Unterschiede. Insbesondere wurde untersucht, ob Facetten des psychologischen Wohlbefindens die negativen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf kognitive und affektive Wohlbefindensfacetten in verschiedenen Kontexten der Arbeitslosigkeit abmildern. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Personen zwar erheblich in ihren arbeitslosigkeitsbedingten Wohlbefindensveränderungen unterschieden, die Dimensionen des psychologischen Wohlbefindens jedoch im Allgemeinen die Effekte der Arbeitslosigkeit nicht abmilderten. Darüber hatte Arbeitslosigkeit stärkere negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden, wenn Personen geringe Wiederbeschäftigungserwartungen hatten. Allerdings war Arbeitslosigkeit im Mittel mit positiven Effekten in Bezug auf mehrere Facetten des Wohlbefindens (z. B. Zufriedenheit mit der Freizeit, Wachheit) verbunden, wenn arbeitslose Personen gute Aussichten auf eine Wiederbeschäftigung hatten. Studie III untersuchte, ob Arbeitslosigkeit mit Veränderungen im Haarcortisol, einem reliablen Biomarker für chronischen Stress, verbunden ist. Hier zeigten die Ergebnisse, dass sich die mittleren Veränderungen im Haarcortisol nicht zwischen arbeitslos gewordenen Personen und dauerhaft Beschäftigten unterschieden. Allerdings stiegen die mittleren Haarcortisolwerte von arbeitslos gewordenen Personen, die geringe Wiederbeschäftigungserwartungen hatten, signifikant stärker an als die von dauerhaft Beschäftigten. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich Arbeitslosigkeit unterschiedlich auf empfundenem Stress und auf Haarcortisol auswirkte. Dieses Ergebnis unterstreicht, dass Haarcortisol und selbstberichteter Stress unterschiedliche Aspekte von Stress erfassen. Insgesamt trägt diese Dissertation in dreierlei Hinsicht zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge von Arbeitslosigkeit, Wohlbefinden und chronischen Stress bei. Erstens liefert sie neue Einblicke in die zeitliche Abfolge der Arbeitslosigkeitseffekte kurz vor und nach dem Arbeitsplatzverlust (Studie I). Zweitens hebt sie hervor, dass Personen unterschiedlich auf Arbeitslosigkeit reagieren und dass der Grund des Arbeitsplatzverlustes und die Wiederbeschäftigungserwartungen während der Arbeitslosigkeit zentrale Ursachen für diese Unterschiede sind. Das Wohlbefinden vor der Arbeitslosigkeit scheint hingegen die Effekte von Arbeitslosigkeit nicht zu moderieren (Studie II). Drittens liefert sie erste längsschnittliche Hinweise darauf, dass Arbeitslosigkeit dem physiologischen Stresssystem schaden kann, wenn Personen auch nach mehreren Monaten Arbeitslosigkeit noch schlechte Aussichten auf eine Wiederbeschäftigung haben (Studie III). |
Databáze: | OpenAIRE |
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