Kopfschmerzen bei Kindern mit zervikaler Komponente

Autor: Lutz Erik Koch, Raymund Pothmann, S. Graumann-Brunt, Gert Wiegand
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Manuelle Medizin. 56:162-169
ISSN: 1433-0466
0025-2514
DOI: 10.1007/s00337-017-0365-2
Popis: Die Pravalenz von Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen ist hoch. Da ein Teil dieser Kopfschmerzen moglicherweise auf eine funktionelle Storung der oberen Halswirbelgelenke zuruckzufuhren ist, konnte manuelle Therapie effektiv sein. Kontrollierte Therapiestudien fehlen weitgehend, daher wurde ein hausliches Selbsthilfeprogramm mit einer einmaligen Manualtherapie verglichen. Insgesamt wurden 67 Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren untersucht und behandelt. Einschlusskriterien waren mindestens 1 Kopfschmerzereignis pro Woche innerhalb von 30 aufeinanderfolgenden Tagen und der Nachweis einer signifikanten Bewegungsstorung der oberen Halswirbelsaule (HWS). Die Kinder wurden in 2 Behandlungsgruppen randomisiert: Eine Gruppe fuhrte Entspannungs- und Ablenktechniken durch, die andere erhielt eine einmalige manuelle Intervention. Die taglichen Kopfschmerzereignisse, Kopfschmerzdauer und -starke, Medikamenteneinnahme sowie Ausfall von Freizeitaktivitat und Schulbesuch wurden 30 Tage vor und nach der Behandlung dokumentiert. Beide Therapieverfahren zeigten zum Zeitpunkt der Folgeuntersuchung eine hochsignifikante Reduktion der Kopfschmerzereignisse. Zwischen beiden Verfahren bestand kein statistisch relevanter Unterschied, aber es gab einen Trend zu einem wirksameren Ansprechen der Manipulation. Die anderen Parameter zeigten ebenfalls signifikante Besserungen, aber es waren keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen beiden Verfahren zu erkennen. Gemessen an der Haufigkeit der alternativen Behandlungen erscheint eine einmalige manuelle Masnahme von Vorteil, erfordert allerdings spezielle therapeutische Fertigkeiten des Anwenders. Sie kann im Einzelfall sinnvoll sein, wenn standardisierte Behandlungsformen langfristig nicht wirksam sind.
Databáze: OpenAIRE