Medikamentöse Behandlung der portalen hypertonie

Autor: E. L. Renner
Rok vydání: 1993
Předmět:
Zdroj: European Surgery. 25:155-159
ISSN: 1682-4016
0001-544X
Popis: Die wohl schwerwiegendste Komplikation der portalen Hypertonie ist die Osophagusvarizenblutung, die auch heute noch eine hohe Mortalitat und ein hohes Rezidivrisiko aufweist. Osophagusvarizen bluten selten bei einem portosystemischen Druckgradienten unter 12 mm Hg. Ziel der Pharmakotherapie der portalen Hypertonie ist es, den erhohten portalen Blutdruck unter diesen kritische Wert zu senken. Dies kann prinzipiell, durch eine Verminderung des portalvenosen Blutflusses (via Erniedrigung des Herzzeitvolumens und/oder Erhohung der splanchnisch-arteriolaren Vasokonstriktion) oder durch eine Erniedrigung des portalvenosen Gefaswiderstandes (via portale Vasodilatation) erreicht werden. Der zuerst genannte Mechanismus liegt der Wirkung samtlicher heute klinisch zur Therapie der portalen Hypertonie verwendeten Medikamente zugrunde, auf zuletzt genannten Mechanismus konnten neue Therapieformen aufbauen. Medikamente werde in 3 klinischen Situation zur Behandlung der portalen Hypertonie verwendet: 1. Bei der akuten Osophagusvarizenblutung kann die praktisch uberall zugangliche Therapie mit Vasopressin (kombiniert mit Nitroglyzerin), eventuell Somatostatin, helfen, Zeit zu gewinnen, bis zu einer definitiveren Behandlung (z.B. mittels endoskopischer Sklerotherapie). 2. Vor allem dort, wo ein konsequentes Sklerotherapieprogramm nicht zuganglich ist, kann die sekundare Prophylaxe der Osophagusvarizenblutung mit nichtselektiven Beta-Blockern die Blutungsrezidivrate und die Mortalitat senken. 3. Bei Patienten mit nachgewiesenen Osophagusvarizen, die noch nie geblutet haben, aber endoskopische Zeichen fur ein hohes Blutungsrisiko aufweisen, ist die primare Prophylaxe mit einem nichtselektiven Beta-Blocker wohl heute die Therapie der Wahl.
Databáze: OpenAIRE