Venöse Paravasate nach Augmentation von Pedikelschrauben – ein unterschätztes Risiko

Autor: Manuela Sagerer, Wolfgang Rupp, Marc Chmielnicki, Axel Prokop
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 155:587-591
ISSN: 1864-6743
1864-6697
Popis: ZusammenfassungMit zementaugmentierten Pedikelschrauben kann die Festigkeit von Fixateuren bei instabilen Wirbelfrakturen im Alter erhöht werden. Die Fixateure können minimalinvasiv und schnell eingebracht werden und verringern das Operationsrisiko. Wir haben von März 2012 bis Juli 2014 40 Patienten mit instabilen Wirbelfrakturen mit einem perkutanen augmentierten Fixateur versorgt. Das Durchschnittsalter betrug 77,5 Jahre. Kein Patient verstarb im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten. Neurologische Ausfälle traten nicht auf. Die Schmerzen konnten von im Mittel 8,5 Punkten auf der VAS auf 4,1 Punkte postoperativ gesenkt werden. Durch die Operation konnte der Cobb-Winkel im Mittel um 4,1° verbessert werden. Nach 6 Monaten kam es nur zu einer Sinterung von 1° bis max. 4°, im Mittel 2,6°. Häufig kam es aber zu venösen Paravasaten durch Zementabflüsse aus den augmentierten Wirbeln bis hin zur Lungenembolie. Meist bleiben diese Embolien asymptomatisch. Wir berichten über einen Patienten, der unmittelbar nach der Zementapplikation aufgrund von Lungenembolien reanimationspflichtig wurde. Der Patient überlebte aufgrund der sofort durchgeführten intensivmedizinischen Maßnahmen. Das Risiko ist in der Literatur wenig bekannt und bislang unterschätzt trotz steigender Operationszahlen mit augmentierten Fixateuren. Eine Reduzierung des Risikos ist durch langsame Zementinjektion, kleinere Zementapplikatoren und kurzfristiger Überdruckbeatmung mit PEEP (positive expiratory pressure) möglich.
Databáze: OpenAIRE