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Atlas Shrugged, das literarisch-ideologische Hauptwerk der russisch-amerikanischen Autorin Ayn Rand, hat sich in den USA seit seiner Erstauflage millionenfach verkauft. Das Werk will die politische Kultur liberaler Gesellschaften gegen eine als dominant und zerstorerisch empfundene (marxistische) Gleichheitsideologie immunisieren und dem Liberalismus ein stutzendes Narrativ zur Verfugung stellen. Die These des vorliegenden Beitrags ist, dass die narrativ transportierten Ideen Rands, in ihrem antitotalitaren, individualistischen Impetus dabei jedoch selbst in totalitare Denkmuster umschlagen, was in der Konsequenz eine Grundlagenreflexion des liberalen Selbstverstandnisses erforderlich macht. Der Beitrag offeriert damit einerseits eine Interpretation und Kritik von Rands politischem Denken wirft andererseits die Frage auf, welche Rolle narrativ vermittelte Ideen in einer freiheitlichen Gesellschaft spielen, und wie literarische Narrative und politische Kultur sich zueinander verhalten. |