Silbenstrukturelle Prozesse bei schwerhörigen Kindern

Autor: Martina Penke, S. Fuchs, M. Tönjes
Rok vydání: 2016
Předmět:
Zdroj: Sprache · Stimme · Gehör. 40:e1-e9
ISSN: 1439-1260
0342-0477
Popis: Hintergrund: Kinder mit einer angeborenen beidseitigen Innenohrschwerhorigkeit haben Probleme mit der Wahrnehmung von Konsonanten aus dem Hochtonfrequenzbereich wie /s/ und /t/, insbesondere wenn sich diese am Wortende befinden. Wir sind der Frage nachgegangen, ob sich die gestorte Rezeption dieser Laute auf deren Produktion auswirkt. Methode: Mit 30 Kindern im Alter zwischen 3 und 4 Jahren (11 schwerhorige und 19 Kontrollkinder) wurde ein Benenntest durchgefuhrt. Im Zentrum standen dabei einfache auf /s/ und/oder /t/ auslautende Worter wie z. B. Haus, Stift oder Wurst. Im Rahmen einer Follow-up-Erhebung wurden die schwerhorigen Kinder im Alter zwischen 6 und 8 Jahren erneut getestet. Ergebnisse: Die schwerhorigen Kindern erzielten bei dem Benenntest signifikant schlechtere Ergebnisse als die normalhorenden Kontrollkinder. Sie hatten insgesamt grose Probleme damit, die Laute /s/ und /t/ als Teil eines Konsonantenclusters am Wortende zu bilden. Des Weiteren wurde deutlich, dass auch schwerhorige Kinder im Schulalter noch Schwierigkeiten in diesem Bereich haben konnen. Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der beeintrachtigten Sprachperzeption innenohrschwerhoriger Kinder und Problemen bei der Produktion silbenfinaler koronaler Konsonanten aus dem Hochtonfrequenzbereich gibt.
Databáze: OpenAIRE