Therapieempfehlungen beim Frühkarzinom des Ösophagus
Autor: | Ines Gockel, René Thieme, Tobias Schlosser, J. Feisthammel, Albrecht Hoffmeister, Stefan Niebisch |
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Rok vydání: | 2021 |
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Zdroj: | Der Chirurg. 92:1077-1084 |
ISSN: | 1433-0385 0009-4722 |
Popis: | Das Osophaguskarzinom stellt eine komplexe Tumorentitat dar mit steigendem Anteil an Adenokarzinomen. Bei Fruhkarzinomen wird anhand der Tiefeninfiltration der Mukosa in m1- bis m3- bzw. der Submukosa in sm1- bis sm3-Tumoren unterteilt. Das Risiko von Lymphknotenmetastasen korreliert stark mit der Tiefeninvasion und steigt mit Infiltration der Submukosa sprunghaft an. Die Autoren fuhrten eine selektive Literaturrecherche (MEDLINE, PubMed, Cochrane Library, International Standard Randomised Controlled Trial Number [ISRCTN] Registry) zum aktuellen Management beim Osophagusfruhkarzinom durch. Die endoskopische Diagnostik und Dignitatsbeurteilung oberflachlicher Osophaguskarzinome ist um die virtuelle Chromoendoskopie zu den bisherigen Farbetechniken erweitert worden. Die endoskopische Resektion ist das diagnostische und therapeutische Verfahren der Wahl bei mukosalen Adenokarzinomen mit niedrigem Risiko (Grading 1 oder 2, keine Blut‑/Lymphgefasinvasion). Unter speziellen Voraussetzungen konnen auch Adenokarzinome der oberen Submukosa (sm1) endoskopisch abgetragen werden. Alle weiteren Stadien bedurfen einer chirurgischen Therapie. Beim Plattenepithelkarzinom ohne Risikofaktoren ist ab einer Infiltration der 3. Mukosaschicht (m3) die chirurgisch-onkologische Osophagusresektion indiziert. Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) weist selbst bei grosen Lasionen hohe Raten an En-bloc- und R0-Resektionen auf. Grenzfalle zwischen endoskopischer und chirurgischer Therapie von Osophagusfruhkarzinomen benotigen einen interdisziplinaren Ansatz und individuell angepasste Strategien, welche im lokal fortgeschrittenen Stadium immer in ein multimodales Konzept eingebettet sind. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |