Therapie postprandialer Blutzuckerspitzen – sinnvoll oder nur Blutzuckerkosmetik?
Autor: | U. A. Müller |
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Rok vydání: | 2017 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Diabetologe. 13:427-432 |
ISSN: | 1860-9724 1860-9716 |
DOI: | 10.1007/s11428-017-0260-4 |
Popis: | Die Diskussion uber die Bedeutung postprandialer Glukosewerte lebt auf, wenn neue Diabetesmedikamente in den Markt eingefuhrt werden, die einen geringen oder keinen Effekt auf den HbA1c-Wert haben. Ein Ansteigen der Blutglukose nach Nahrungsaufnahme ist normal, er findet sich auch bei Gesunden. Allerdings ist dieser Anstieg bei Personen mit gestorter Glukosetoleranz oder Diabetes im Vergleich zu Gesunden ausgepragter, und der Glukosespiegel sinkt bei ihnen auch langsamer bzw. schlieslich gar nicht mehr in den Normbereich ab. Dies fuhrt bei ausgepragter Storung letztendlich dazu, dass auch die Nuchternglukose und der HbA1c erhoht sind. Viele Studien zu postprandialen Blutzuckerwerten wurden nicht an Menschen mit Diabetes, sondern mit dessen Vorstadien durchgefuhrt. Das in derartigen Studien gefundene erhohte Sterblichkeitsrisiko nach 10 Jahren kann aber nicht allein auf die einmalig bei Studienbeginn im oralen Glukosetoleranztest postprandial erhohten Blutzuckerwerte zuruckgefuhrt werden. Auch in anderen Arbeiten beobachtete Assoziationen zwischen einem Messwert und klinischen Endpunkten lassen keinen Ruckschluss auf kausale Zusammenhange zu, denn Kausalitat kann nur nachgewiesen werden, wenn der Risikofaktor durch eine Intervention vermindert oder beseitigt wird und sich dadurch auch die vermuteten klinischen Folgen vermindern oder vermeiden lassen. Dies aber lies sich fur eine Senkung postprandialer Blutzuckerwerte in Interventionsstudien nicht nachweisen. Auf Basis der derzeit verfugbaren Daten lasst sich kein Nutzen einer alleinigen Senkung der postprandialen Blutglukosewerte zur Verminderung klinischer Endpunkte bei Menschen mit gestorter Glukosetoleranz oder Patienten mit Typ-2-Diabetes belegen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |