Fäkaler Mikrobiomtransfer
Autor: | Bernd Salzberger, C. Lübbert, J. Mössner |
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Rok vydání: | 2017 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Internist. 58:456-468 |
ISSN: | 1432-1289 0020-9554 |
DOI: | 10.1007/s00108-017-0203-6 |
Popis: | Das humane intestinale Mikrobiom hat wichtige metabolische und immunologische Funktionen fur den Wirt und ist Bestandteil der Abwehr von pathogenen Erregern im Gastrointestinaltrakt. Antibiotika, Probiotika, diatetische Masnahmen wie Prabiotika sowie als relativ neu etablierte Methode der fakale Mikrobiomtransfer (FMT) konnen die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms beeinflussen. Als FMT wird die Ubertragung von Stuhlmikroorganismen, vornehmlich Bakterien, aber auch von Bakteriophagen, Pilzen und Viren, eines gesunden humanen Spenders in den Gastrointestinaltrakt eines Patienten bezeichnet. Diese Masnahme soll der Wiederherstellung eines normalen Darmmikrobioms bei Patienten mit einer dysbioseassoziierten Erkrankung dienen. Die bislang einzige Indikation fur einen FMT ist die multipel rezidivierende Clostridium-difficile-Infektion. Uber 85 % der betroffenen Patienten konnen in dieser Situation durch eine „Stuhltransplantation“ erfolgreich und dauerhaft geheilt werden, dagegen nur etwa 30 % durch eine konventionelle antibiotische Behandlung mit Vancomycin. Als weitere Anwendungsgebiete werden unter anderem chronisch-entzundliche und funktionelle Darmerkrankungen, Insulinresistenz oder morbide Adipositas diskutiert. Die Evaluation in klinischen Studien steht aus. Das Wissen uber den optimalen Spender, die beste Dosierung und den geeignetsten Applikationsweg ist noch beschrankt. Notwendig ist eine sorgfaltige Spenderselektion. Der FMT unterliegt in Deutschland dem Arzneimittelgesetz – er gilt als individuelle Heilmittelzubereitung, an deren Herstellung und Durchfuhrung der behandelnde Arzt personlich beteiligt sein muss. Durch Dokumentation in einem zentralen Register sollen langfristig Wirkungen und Nebenwirkungen auswertbar werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |